Rofo 2013; 185 - V22
DOI: 10.1055/s-0033-1352552

MR/PET Untersuchungen bei Kindern und Jungendlichen mit soliden Tumoren im Vergleich zur PET/CT

J Schäfer 1, S Gatidis 1, B Gückel 1, I Tsiflikas 1, H Schmidt 1, C Pfannenberg 1, M Reimold 2, J Fuchs 3, R Handgretinger 3, C Claussen 1, N Schwenzer 1
  • 1Diagnostische und Interventionelle Radiologie
  • 2Nuklearmedizin
  • 3Department Kinderheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen, Deutschland

Zielstellung: Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung der simultanen Ganzkörper-MR/PET hinsichtlich Durchführbarkeit und klinischer Aussagekraft zur Diagnostik onkologischer Krankheitsbilder bei Kindern und Jugendlichen im Vergleich zur Ganzkörper-PET/CT. Material und Methoden: 20 kombinierte FDG-PET/CT und MR/PET bei 18 Kindern und Jugendlichen (14 ± 2,4 Jahre) wurden im Zeitraum von August 2011 bis März 2013 mittels PET/CT (Biograph mCT, Siemens) und MR/PET (Biograph mMR, 3T, Siemens) untersucht. Die Vergleichbarkeit der PET-Messungen wurde quantifiziert, indem mittlere SUV-Werte verschiedener Organe und PET-positiver Läsionen gemessen und korreliert wurden. Eine Abschätzung der Strahlenexposition erfolgte durch Umrechnung des CT-Dosislängenproduktes und der Tracerdosis anhand von Literaturdaten. Die Befundung erfolgte im klinischen Rahmen getrennt voneinander durch zwei unabhängige Befunderpaare. Ergebnisse: In 16 Fällen konnten beide Untersuchungen vollständig durchgeführt und eine gute Bildqualität erreicht werden. Durch vorzeitigen Abbruch seitens der Patienten war in 4 Fällen die der PET/CT nachfolgende MR/PET-Untersuchung inkomplett allerdings ohne relevanten Einfluss auf die Auswertung im Sinne der Studie. Die PET-Daten beider Untersuchungen zeigten eine gute Korrelation mit Korrelationskoeffizienten von 0,92/0,32/0,85/0,87/0,98/0,95 für Leber/Lunge/Blut/Muskel/Knochenmark/Läsionen allerdings werden die SUV-Werte der MR/PET im Bereich des Knochenmarks im Mittel um 10% geringer gemessen als in der PET/CT. Bei 2 Patienten war die MRT basierte Schwächungskorrektur der PET Daten im Bereich der Lunge inkorrekt. Der CT-bedingte Anteil der Strahlenexposition betrug 76 ± 10%. Der klinische Befund ergab eine gute Übereinstimmung zwischen PET/CT und MR/PET bei der Detektion und qualitativen Charakterisierung von Läsionen. Bei 4 Patienten wurden zusätzliche relevante Befunde in der MRT erhoben, die das Staging beeinflussten. Schlussfolgerung: Die MR/PET-Untersuchung von Kindern und Jugendlichen ist zuverlässig durchführbar und zeigt eine gute Übereinstimmung zur PET/CT hinsichtlich quantitativer und qualitativer Bildinformation. Zusätzliche Befunde durch die MRT erscheinen klinisch relevant. Darüber hinaus ist eine erhebliche Reduktion der Strahlenexposition im Vergleich zur PET/CT möglich.