Überprüfung systemischer Sirolimus-Therapie zystischer Lymphangiome mittels MRT – Methodenbeschreibung anhand von vier klinischen Fällen

Zielstellung: Lymphangiome sind seltene gutartige Tumoren, welche sich oft im Kopf-Hals-Bereich ausbreiten. Neben einem chirurgischen Behandlungsweg ist neuerdings die systemische nichtinvasive Gabe des immunsuppressiven Medikaments Sirolimus zur Tumorreduktion möglich. Durch die meist polymorphe Zystenstruktur ist eine exakte Vermessung und Therapieüberwachung mittels Ultraschall schwierig, weshalb eine MRT-Quantifizierung in diesem Fall überlegen erscheint. Material und Methoden: Vier weibliche pädiatrische Patienten im Alter zwischen 0,58 und 3,99 Jahren mit zystischen Lymphangiomen des Kopf-Hals-Bereichs wurden – einmalig vor dem Therapiebeginn mit Sirolimus und zweimalig im Verlauf – einer MRT-Untersuchung unterzogen. Zur Vermessung des Zystenvolumens wurden T2-gewichtete MRT-Sequenzen in 3D Slicer (freie Software zur medizinischen Datenanalyse) importiert. Nach der dreidimensionalen Segmentierung wurde das Gesamtzystenvolumen bestimmt und als Ersatzgröße für die Tumorausdehnung festgesetzt. Des Weiteren wurde anhand der Bilder der Halsumfang in einer annähernd axial verlaufenden Ebene zwischen 4. Halswirbelkörper und Schildknorpel gemessen. Ziel und Lerneffekt: Die vorgestellte Methode zur Vermessung von zystischen Lymphangiomen sollte weitgehend problemlos und mit wenig Zeitaufwand reproduzierbar sein. Keine zusätzlichen Kosten für Soft- oder Hardware sind notwendig. Auch 3D-Rekonstruktionen können erzeugt werden. Obwohl die gezeigte Methode nur auf zystische Lymphangiome angewendet wurde, so kann davon ausgegangen werden, dass das Messprinzip auf andere Lymphangiomtypen und Zysten anderer Lokalisationen angewendet werden kann.