Rofo 2013; 185 - V05
DOI: 10.1055/s-0033-1352535

Diagnostische Wertigkeit kontrastmittelverstärkter T1-gewichteter Sequenzen mit und ohne Fettsättigung bei Kindern mit Retinoblastomen

S Sirin 1, M Schlamann 1, KA Metz 2, N Bornfeld 3, B Schweiger 1, M Holdt 3, MM Schündeln 4, S Lohbeck 1, A Krasny 1, SL Göricke 1
  • 1Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie
  • 2Institut für Pathologie und Neuropathologie
  • 3Abteilung für Erkrankungen des hinteren Augenabschnitts, Zentrum für Augenheilkunde
  • 4Klinik für Kinderheilkunde III, Abteilung Hämatologie-Onkologie, Universitätsklinikum Essen, Deutschland

Zielsetzung: Ziel dieser retrospektiven Studie war der Vergleich der diagnostischen Wertigkeit kontrastmittelverstärkter T1-gewichteter Sequenzen mit und ohne Fettsättigung (FS) in der Evaluation der Tumorausdehnung bei Kindern mit Retinoblastomen. Material und Methoden: Einschlusskriterien in diese Studie waren: 1. Verfügbarkeit einer hochaufgelösten MRT-Untersuchung einschließlich axialer kontrastmittelverstärkter T1-gewichteter Sequenzen mit und ohne Fettsättigung (Voxelgröße < 0,5 × 0,5 × 2 mm, 1,5 Tesla, 2 Orbita-Oberflächenspulen zusätzlich zur Kopfspule) und 2. nachfolgende Enukleation mit histologischer Diagnose eines Retinoblastoms und Bestimmung der Tumorausdehnung. Die Bildanalyse (Beurteilung der Bildqualität, der Detailauflösung und der Stärke des Kontrastmittel (KM)-Enhancements [1 = schlecht, 2 = moderat, 3 = gut], Messung des KM-Enhancements, SNR, CNR und Evaluation der Tumorausdehnung) wurde von zwei Neuroradiologen (geblindet zur Histologie und zu klinischen Daten) im Konsensus durchgeführt. Ergebnisse und Schlussfolgerung: 36 Kinder (mittleres Alter 19,0 ± 16,8 Monate) konnten in die Studie eingeschlossen werden. Bildqualität und Detailauflösung waren signifikant besser in der kontrastmittelverstärkten T1-gewichteten Sequenz ohne Fettsättigung, das KM-Enhancement in der Sequenz mit Fettsättigung (p jeweils < 0,001). Bei der Evaluation der Tumorausdehnung war die Detektion (post-)laminärer Optikusinfiltrationen höher in der Sequenz mit Fettsättigung, während die Detektion der Choroidea-Infiltration in der Sequenz ohne Fettsättigung höher war. Die Kombination beider Sequenzen erzielte die besten Ergebnisse in der Evaluation der Tumorausdehnung bei Kindern mit Retinoblastomen.