Endoskopie heute 2013; 26(3): 188
DOI: 10.1055/s-0033-1350588
Endoquiz
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J. Barnert
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Publication Date:
09 October 2013 (online)

Ein 39-jähriger Mann kommt wegen einer Anämie (minimaler Hb-Wert 7 g/dl) zur stationären Abklärung. Er gibt anamnestisch einmalig einen massiven peranalen Blutabgang an. Die im ambulanten Vorfeld durchgeführten Endoskopien (ÖGD und Koloskopie) wurden als unauffällig befundet. Die erneut durchgeführte ÖGD und die Jejunoskopie sind unauffällig. Bei der ebenfalls wiederholten Koloskopie werden einige fibrinbedeckte Aphten im terminalen Ileum beschrieben. Die daraus entnommenen Gewebeproben zeigen eine unspezifische, geringe Entzündung der Ileumschleimhaut. Es wird danach eine Videokapselendoskopie (Fa. GIVEN Imaging) veranlasst. Hier zeigt sich an umschriebener Stelle im Ileum eine flache, fíbrinbedeckte Ulzeration ([Abb. 1]). Unter der Annahme einer Enteritis regionalis (z. B. M. Crohn) erhält der Patient eine Therapie mit Budenosid p. o. Ein knappes Jahr später kommt der Patient zu einer stationären Kontrolluntersuchung. Er ist zu diesem Zeitpunkt völlig beschwerdefrei. Bei der erneuten Videokapseluntersuchung (Fa. GIVEN Imaging) des Dünndarmes zeigen sich im Dünndarm in einem Zeitraum von 3 Std. 20 min. bis 4 Std. 2 min. nach dem Einschlucken der Videokapsel immer wieder ähnliche Bilder ([Abb. 2]).

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Abb. 1 Videokapselaufnahme: Man sieht eine längliche Ulzeration der Schleimhaut mit geröteten Rändern und petechialen Einblutungen in der umgebenden Schleimhaut.
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Abb. 2a–c Videokapselaufnahmen beim zweiten stationären Aufenthalt.