Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73 - P46
DOI: 10.1055/s-0033-1347818

Neonatales Outcome nach early-onset Präeklampsie, Eklampsie und HELLP-Syndrom

K Mayer-Pickel 1, S Klaucke 1, U Lang 1, M Cervar-Zivkovic 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Graz, Graz

Fragestellung: Analyse des neonatalen Outcome nach vorzeitiger Entbindung vor der 27+0. Schwangerschaftswoche nach Präeklampsie (P), Eklampsie (E) und HELLP-Syndrom (H). Methodik: Das maternale und neonatale Outcome von 21 Schwangerschaften mit Präeklampsie, Eklampsie oder HELLP-Syndrom (P/E/H-Gruppe) welche zwischen der 23+ 0. und der 27+0. Schwangerschaftswoche entbunden wurden, wurde mit dem Outcome von 45 normotensiven Frauen (K-Kontrollgruppe) verglichen. Ausschlusskriterien waren vorzeitiger Blasensprung, Amnioninfektionssyndrom und Zwillingsschwangerschaften. Ergebnisse:

In die P/E/H-Gruppe wurden 9 Frauen mit Präeklampsie, 1 Frau mit Eklampsie sowie 11 Frauen mit HELLP-Syndrom eingeschlossen, in 2 Schwangerschaften kam es zum Auftreten eines intrauterinen Fruchttodes (IUFT), 4 Kinder verstarben wenige Tage nach der Entbindung (3‰). In der Kontrollgruppe gab es 6 Fälle von IUFT und 11 Kinder verstarben wenige Tage nach der Entbindung (4‰, n.s.).

Eine intrauterine Wachstumsretardierung (IUGR) kam bei 20 Frauen (95%) in der P/E/H-Gruppe vor, im Gegensatz zu einer Frau (2%) in der Kontrollgruppe (p < 0,001).

Es gab 10 Fälle von Asyphxie in der P/E/H-Gruppe (52, 6%) und 15 Fälle in der K-Gruppe (38, 5%, n.s). 17 Fälle mit IRDS in der P/E/H-Gruppe (94, 5%) und 33 Fälle in der K-Gruppe (84%), n.s., 4 Fälle von PVL in der P/E/H -Gruppe (22%) und 14 Fälle in der K-Gruppe (37, 8%), p < 0,05, 7 Fälle mit IVH in der P/E/H-Gruppe (39%) und 10 Fälle in der K-Gruppe (28, 6%), n.s., 5 Fälle mit Cerebralparese in der P/E/H-Gruppe (27, 8%) und 4 Fälle in der K-Gruppe (10, 8%), p < 0,05, und 7 Fälle mit neonataler Sepsis in der P/E/H-Gruppe (38,9%) Im Vergleich zu 26 Kinder der Kontrollgruppe (72, 2%), p < 0,01.

Abb. 1

Abb. 2

Abb. 3

Abb. 4

Abb. 5

Schlussfolgerung: Kinder von Müttern mit P/E/H leiden vermehrt an IUGR, Aspyhxie und Zerebralparese als Kinder, welche aus anderen Gründen vorzeitig entbunden wurden. Die hohe Inzidenz an Zerebralparese ist wahrscheinlich durch die höhere Frequenz an Asphyxie zu erklären. Auf der anderen Seite ist das seltenere Auftreten einer Sepsis mit einem geringeren Vorkommen an PVL assoziiert.