Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73 - P42
DOI: 10.1055/s-0033-1347814

Wirksamkeit von 30 mg Methotrexat als Therapie der Extrauteringravidität im Vergleich zur Salpingotomie und Salpingektomie

J Lermann 1, P Segl 1, P Oppelt 1, MW Beckmann 1, SP Renner 1, A Müller 1
  • 1Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen

Fragestellung: In der vorliegenden Studie sollte retrospektiv untersucht werden, ob sich bei Patientinnen, deren Extrauteringravidität mit 30 mg Methotrexat (30 mg MTX) behandelt wurde, die Erfolgsrate, die Fertilitätsrate und die Rate an erneuten Extrauteringraviditäten im Vergleich zur Therapie mit Salpingotomie (SO) oder Salpingektomie (SE) unterscheidet. Methodik: Es wurden Daten von insgesamt 164 Patientinnen ausgewertet, die aufgrund einer EUG mittels 30 mg MTX, SO oder SE behandelt worden waren. Die Daten wurden den Patientenakten entnommen. Anhand eines Fragebogens wurden die Patientinnen zu Risikofaktoren für die Eileiterschwangerschaft, Nebenwirkungen der Therapie und anschließender Fertilitätsrate nach der Therapie befragt. Ein Ethikvotum für diese retrospektive Studie wurde eingeholt. Ergebnisse: Die Behandlung mit 30 mg MTX ergab gegenüber der SO und der SE eine etwas niedrigere Erfolgsrate: 83,9% versus 88,2% und 96,8%, wobei das Signifikanzniveau nicht erreicht wurde. Bei strikterer Einhaltung der Einschlusskriterien in Anlehnung an die Vorgaben der „American Society for Reproductive Medicine“ für eine MTX-Therapie wurde in diesem Patientinnenkollektiv eine Erfolgsrate von 86,7% (26 von 30) erreicht. Für die Patientinnen mit weiterem Kinderwunsch ergaben sich folgende intrauterine Schwangerschaftsraten nach EUG: 30 mg MTX 66,7%, für die SO 65,1% und für die SE 46,2%. Auch hier konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Eine erneute EUG trat nach 30 mg MTX in 5,6%, nach SO in 14,3% und nach SE in 0% der Fälle auf, die Unterschiede waren nicht signifikant. Schlussfolgerung: Bei strikter Einhaltung der Einschlusskriterien bei einer EUG lassen sich scheinbar auch mit 30 mg MTX gute Erfolgsraten und nachfolgende Fertilitätsraten ähnlich nach einer SO erreichen. In Zukunft werden Dosisfindungsstudien nötig sein, die zu einer optimierten Methotrexattherapie hinsichtlich Erfolgsrate und Nebenwirkungsrate führen.