Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73 - P29
DOI: 10.1055/s-0033-1347801

Prävention des iatrogenen Blasensprungs mittels Kollagen Plug nach fetoskopischen Eingriffen bei kongenitaler Zwerchfellhernie

A Engels 1, B van Calster 1, P DeKoninck 1, L Lewi 1, R Devlieger 1, J Deprest 1
  • 1Klinikum Hallerwiese, Diakonie Neuendettelsau, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Nürnberg

Fragestellung: Der iatrogene Blasensprung ist weiterhin die meistgefürchtete Gefahr nach fetoskopischen Eingriffen. In dieser Studie untersuchten wir die Fähigkeit von Kollagen Plugs den durch das Fetoskop entstandenen Defekt der Fruchtblase effektiv zu verschließen.

Methodik: Dies ist eine prospektive klinische Studie über alle Patientinnen (n = 141), welche zwischen April 2002 und Mai 2011 eine fetoskopische Trachealokklusion (FETO) zur Behandlung der kongenitalen Zwerchfellhernie in der Fetalmedizin Leuven erhielten. Basierend darauf welcher Chirurg die Operation ausführte, wurde ein Kollagen Plug (Lyostypt, B-Braun, Melsungen, Germany) verwendet oder nicht. Das primäre Outcome der Studie war das Auftreten eines iatrogenen Blasensprungs sowie die zeitliche Wahrscheinlichkeit für einen solchen Blasensprung nach der Operation. Alle wichtigen demographischen und operativen Daten wurden in dieser Studie berücksichtigt. Die statistische Analyse wurde mittels Student's t-test, Pearson's Chi-Square Test und Kaplan-Meier Kurven mit Mantel-Cox Analyse durchgeführt. Ergebnisse: Fünfundvierzig der 141 Patientinnen bekamen einen Kollagen Plug nach dem fetoskopischen Eingriff und 87 Patientinnen bekamen keinen. Die Gesamtrate an iatrogenen Blasensprüngen vor der Ballonentfernung betrug in beiden Gruppen 31%. Auch die Überlebensrate nach 7 Tagen (54% vs. 51%; P = 0,718) und bei Entlassung aus der Klinik (47% vs. 38%; P = 0,388) waren in beiden Gruppen vergleichbar. Die Kaplan-Meier Kurven zeigten keinen Unterschied in der Wahrscheinlichkeit für einen iatrogenen Blasensprung nach FETO. Schlussfolgerung: Kollagen Plugs allein können einen iatrogenen Defekt der Furchtblase nach einem fetoskopischen Eingriff nicht effektiv verschließen. Weitere experimentelle Studien sollten unternommen werden, um den iatrogenen Blasensprung in Zukunft besser verhindern zu können.