Ziele: Evaluation der Prävalenz von myokardialen Perfusionsstöungen und Late Gd enhancement
in der kardialen Stress-MRT und deren Einfluss auf zukünftige kardiovaskuläre Ereignisse
bei asymptomatischen Diabetikern. Methode: Aus einer populationsbasierten Studie zu kardiovaskulären Risikofaktoren wurden 300
asymptomatische Freiwillige (Alter 64 ± 7J., 200 männl.) für eine MRT-Substudie ausgewählt:
51 Diabetiker (Gruppe D) und 249 Gesunde (G) wurden mittels 1,5T MRT untersucht: a)
SSFP Cine der LV-Funktion, b) First-pass Perfusion unter Adenosin und in Ruhe, c)
IR-GRE (TurboFLASH) für Late Gd enhancement (LGE). Die Bildanalyse erfolgte durch
3 Befunder im Konsens bezüglich a) globaler und regionaler LV-Funktion, b) belastungs-induzierter
Perfusionsstörung und c) LGE mittels einem visuellen Score. Die Prävalenz von Pathologien
und ihr Einfluss auf zukünftige kardiovaskuläre Ereignisse wurden zwischen den Gruppen
D und G verglichen. Ergebnis: Insgesamt wurden 298 Teilnehmer (D: 50, H: 248) untersucht. LV-Volumenindizes (enddiastolisch
55 ± 15 vs. 57 ± 17 ml/m2, endsystolisch 17 ± 6 vs. 19 ± 8 ml/m2) und EF (68 ± 11 vs. 67 ± 11%) waren in den Gruppen D und G gleich. Wandbewegungsstörungen
zeigten sich bei 6/50 (12%) und 44/248 Pat. (18%). Belastungs-induzierte Perfusionsstörungen
waren in D (8/50, 16%) signifikant häufiger als in G (20/248, 8%), ebenso LGE: 16/50
(32%) vs. 44/248 (18%). In beiden Gruppen war nicht-ischämisch bedingtes LGE (13/16,
81%; 30/44, 68%) häufiger als Infarktnarben (3/16, 19%; 14/44, 32%). Im mittelfristigen
Follow-up zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen bezüglich
Endpunkten und Tod. Schlussfolgerung: Belastungs-induzierte Perfusionsstörung und myokardiale Fibrose lassen sich mit der
kontrastverstärkten Kardio-MRT bei asymptomatischen Diabetikern deutlich häufiger
finden als bei Nicht-Diabetikern. Interessanterweise sind nicht-ischämische Fibrosen
jeweils häufiger als Infarktnarben. Ätiologie und klinische Bedeutung dessen bleiben
unklar und müssen weiter untersucht werden.
Korrespondierender Autor: Hunold P
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und
Nuklearmedizin, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck
E-Mail: peter.hunold@uksh.de
Kardio-MRT - Perfusion - Late Gd enhancement - Diabetes - Myokardfibrose