Endoskopie heute 2013; 26 - P60
DOI: 10.1055/s-0033-1334034

„Sono-Art“: Inverses Radspeichenmuster bei malignen Leberläsionen

M Pichler 1, J Rauch 1, V Gülberg 1
  • 1Med. Klinik 4 LMU München, Gastroenterologie, München, Germany

Hintergrund und Kasuistik: Die Kontrastmittelsonografie ist eine exzellente Methode zur Charakterisierung fokaler Leberläsionen. Maligne Läsionen weisen häufig ein irreguläres, chaotisches, hyperechogenes Verhalten in der arteriellen Phase auf, charakteristisch ist das „Washout“-Phänomen in der venösen Phase.

Kasuistik: Eine 74-jährige Patientin präsentierte sich mit B-Symptomatik und erhöhten Leberwerten zur weiteren Abklärung. In der B-Bild-Sonografie des Abdomens zeigten sich multiple, in beiden Leberlappen befindliche, rundliche, diskret echoreiche Raumforderungen. In der kontrastverstärkten Sonografie zeigten die Raumforderungen in der arteriellen Phase ein ausgeprägtes hyperechogenes Enhancement vom peripheren Typ: deskriptiv imponierte ein inverses Radspeichenphänomen, das zu einem „Lampion“-artigen Bild führte. In der venösen Phase zeigte sich das für maligne Läsionen typische Washout-Phänomen, histologisch konnte mittels sonografisch gezielter Punktion ein mäßig differenziertes neuroendokrines Karzinom nachgewiesen werden.

Zusammenfassung: Im vorliegenden Fall konnte die Kontrastmittelsonografie – wie in der klinischen Praxis häufig – den diagnostisch entscheidenen Befund erbringen und das weitere diagnostische Procedere festgelegt werden. Metastasen eines neuroendkrinen Primärtumors weisen häufig eine Hypervaskularisation auf. Außergewöhnlich am vorliegenden Fall ist die ästhetisch anmutende arterielle Perfusion im Stile eines inversen Radspeichenphänomens.

Abb. 1: Arterie1.1

Abb. 2: Arterie1

Abb. 3: Arterie2

Abb. 4: Vene1