Endoskopie heute 2013; 26 - P17
DOI: 10.1055/s-0033-1333991

Neuartige virtuelle Simulation des Röntgenbildes und der Endoskop-Position für das phantomgestützte Hands-on-Training ohne Strahlenbelastung

M Vietz 1, D Özmen 1, KE Grund 2, V Aurich 1
  • 1Heinrich-Heine-Universität, Informatik, Düsseldorf, Germany
  • 2Universitätsklinikum Tübingen, Experimentelle Chir. Endoskopie, Tübingen, Germany

Für das Tübinger Hands-on-ERCP-Phantom wurde eine spezielle Sensorik entwickelt, die es ermöglicht, virtuelle Röntgenbilder des jeweiligen realen Trainingsobjektes (normales bzw. pathologisches bilio-pankreatisches System) im Computer zu berechnen und auf einem Monitor darzustellen. Man kann so während des Hands-on-Trainings auf ein Röntgengerät verzichten und jegliche Strahlenbelastung vermeiden. Alle Manöver bei der Sondierung der Gangsysteme sind unmittelbar auf dem Monitor zu verfolgen und zu kontrollieren. Damit wird nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Strahlenschutz geleistet, sondern auch die didaktische Effizienz des Tübinger ERCP-Phantoms vor allem für Anfänger gesteigert.

1. Virtuelles Röntgenbild: Mit der Sensorik wird die Lage des Papillotoms und des Führungsdrahtes in den Gallengängen und im Pankreasgang erfasst und in Echtzeit in einem virtuellen Röntgenbild angezeigt (Abb. 1). Das virtuelle Röntgengerät kann zudem alle Bewegungen und Funktionen eines realen C-Bogens ausführen, wobei sich das Bild des Objektes entsprechend verändert. Die Bedienung erfolgt über ein Steuerpult wie beim realen C-Bogen.

Abb. 1: Xsim

Außerdem wurde realisiert:

2. Endoskop-Begradigung: Zur präzisen Steuerung der Duodenoskopspitze vor der Papille sollte das Duodenoskop begradigt sein, d.h. an der kleinen Kurvatur des Magens anliegen. Mithilfe der Sensorik kann die Lage des Duodenoskops im Magen erfasst und das Begradigungsmanöver auf einem Bildschirm schematisch dargestellt werden (Abb. 2).

Abb. 2: Endogaster

3. Kanülierungsposition: Für eine risikolose Einführung von Instrumenten in die Papille ist eine optimale Positionierung der Duodenoskopspitze vor der Papille notwendig. Es wurde ein Algorithmus entwickelt, der anhand des Duodenoskopbildes eine Beurteilung erlaubt, ob Position und Lage der

Endoskopspitze für eine Sondierung geeignet sind (Abb. 3).

Abb. 3: Papille