Endoskopie heute 2013; 26 - P8
DOI: 10.1055/s-0033-1333982

Verwendung des Ovesco-Clips zur Verhinderung der Migration bei vollgecoverten selbstexpandierenden Stents

M Fähndrich 1, T Pohl 1, S Rolffs 1, M Sandmann 1, M Heike 1
  • 1Klinikum Dortmund, Interventionelle Endoskopie, Dortmund, Germany

Hintergrund: Die Stentmigration ist bei vollgecoverten selbstexpandierenden Metallstents (SEMS) eines der größten Probleme und liegt lage- und indikationsabhängig bei bis zu 30%. Sowohl verschiedene Stentmodifikationen im Design, als auch die bisherigen Fixierungshilfen erbrachten nur eine unzureichende Senkung der Stentdislokationsrate. Mit dem „over the scope clipping system“ (OTSC-System) steht eine Methode zur Verfügung vollwanddurchgreifend Gewebe dauerhaft zu fixieren. Aufbauend auf diesen Erfahrungen setzten wir das Clipsystem ein, um eine feste und dauerhafte Anheftung des SEMS an die umgebende Wand zu erzielen.

Methode: In 24 Fällen erfolgte bei benigner Indikationstellung (Anastomoseninsuffizienz, therapierefraktäre Narbenstenose oder Ruptur) in den Lokalisationen Ösophagus, Dünndarm und Colon die Fixierung eines vollgecoverten SEMS mithilfe des OTSC-Systems (12/6gc Clip) an die Wand unter Verwendung von Gewebefasszangen. Nach Beendigung der Stenttherapie wurde dieser in üblicher Weise extrahiert, nachdem der Clip vorher mithilfe eines Neodym-YAG Laser destruiert und unter Schutz einer großen EMR Kappe entfernt wurde.

Ergebnisse: Bei allen Patienten gelang die Fixierung des Stents mit dem Clip komplikationslos und eine Migration trat unter der Behandlung in einem Fall (2 Wochen nach Platzierung) auf. Nach 5 – 8 Wochen erfolgte die Entfernung zunächst des Ovesco Clips mittels Laserdestruktion und dann des Stents. In 5 Fällen bedurfte es keine vorhergehende Laserdestruktion des Ovesco Clips, da diese zum Zeitpunkt der geplanten Stentextraktion von der Wand abgelöst und nur noch am Stent fixiert war. Die Entfernung des SEMS war auch in diesen Fällen unproblematisch. Komplikationen im Zusammenhang mit den Applikationen der Clips als auch der LASERdestruktionen traten nicht auf.

In einem Fall musste der Ovesco Clip bei Lage im proximalen Ösophagussphinkter aufgrund von Intoleranz nach zwei Tagen entfernt werden.

Schlussfolgerung: Die Anwendung des OTSC-System zur Fixierung eines SEMS stellte sich in unserem Kollektiv als sichere und praktikable Methode dar und konnte zu 96% eine Stentdislokation über der gesamten Behandlungszeit verhindern.