Endoskopie heute 2013; 26 - P7
DOI: 10.1055/s-0033-1333981

Das Buried Bumper Syndrom: Endoskopische Therapiemöglichkeiten als Alternative zur operativen Entfernung

I Reiffenstein 1, W Schmidt-Tänzer 1, A Genthner 1, A Eickhoff 1
  • 1Klinikum Hanau, Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie, Hanau, Germany

Einleitung: Das Buried Bumper Syndrom oder auch das Syndrom der eingewachsenen PEG-Sonde ist eine seltene Spätkomplikation nach perkutaner endoskopischer Gastrostomie (PEG). Durch kontinuierlichen Druck durch die innere Halteplatte der PEG-Sonde auf die Magenschleimhaut kommt es zu einem Proliferationsreiz der Magenschleimhaut und schließlich, bei fehlender Mobilisation, zum Einwachsen der PEG-Sonde und nachfolgender Dysfunktion.

Material und Methoden: Im Zeitraum von Januar 2001 bis Dezember 2011 wurden retrospektiv die Daten von 990 Patienten des Klinikum Hanau ausgewertet, bei denen eine PEG-Sonde implantiert wurde.

Ergebnisse: Bei insgesamt 18 Patienten (18/990; 1,82%) kam es im Verlauf zu der Spätkomplikation eines Buried Bumper Syndroms, welches mittels Gastroskopie diagnostiziert wurde. Bei insgesamt 12 Patienten konnte die innere Halteplatte erfolgreich mobilisiert oder entfernt werden, bei 4 Patienten wurde die PEG-Sonde operativ entfernt. Eine Mobilisation gelang bei 10 Patienten bereits in der ersten Intervention, bei den restlichen 8 Patienten waren bis zu 3 Interventionen notwendig. 4 Patienten hatten eine nur partiell eingewachsene Halteplatte, wo eine Mobilisation mittels Zange oder Schlinge gelang. Bei komplett eingewachsener Halteplatte wurde versucht mittels Needle-knife oder einem Papillotom die Halteplatte in 1 – 3 Gastroskopien freizuschneiden. Intramurale Abszesse fanden sich nicht. Insgesamt verstarben 2 Patienten postinterventionell. Ein Patient verstarb an einer Pneumonie, nicht interventionsbedingt, bei einem weiteren Patienten kam es interventionell zu einer unstillbaren arteriellen Blutung. Er verstarb am Folgetag im Volumenmangelschock.

Zusammenfassung: Bei einem Buried Bumper Syndrom ist die endoskopische Entfernung der PEG-Sonde mittels Needle-knife oder Papillotom eine sichere Alternative zur Operation. Es erfordert einen erfahrenen Interventionalisten, zusätzlich ist eine hohe Lernkurve zu beobachten. In den meisten Fällen ist daher heute eine operative Revision nicht mehr erforderlich. Durch eine adäquate Pflege der PEG kann ein Buried Bumper Syndrom fast immer vermieden werden.