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DOI: 10.1055/s-0033-1333961
Prospektiver randomisierter Vergleich eines „short-access” Mother-Baby Cholangioskops mit einer direkten Cholangioskopie mit einem ultradünnen Gastroskop
Hintergrund: Die Mother-Baby-Technik ist der Goldstandard der Cholangioskopie. Diese unterliegt jedoch zahlreichen Limitierungen. Ein neuartiges short-access Mother-Baby-System (SAMBA) könnte diese Technik entscheidend verbessern. Die direkte Cholangioskopie (DC), welche ein ultra-dünnes Endoskop benutzt, wurde vor kurzem als eine attraktive Alternative zu der konventionellen Mother-Baby-Cholangioskopie entwickelt.
Ziel der Studie: Vergleich zwischen den Erfolgsraten der SAMBA- mit der DC-Gruppe.
Design: Randomisierte prospektive Studie.
Patienten und Methoden: 60 Patienten mit vermuteten Cholangiopathien wurden entweder randomisiert in die SAMBA (n = 30) oder DC-Gruppe (n = 30) eingeteilt. Der primäre Endpunkt der Studie war die technische Erfolgsrate (erfolgreiche Visualisierung einer Läsion mit oder ohne Biopsie, erfolgreiche Therapie).
Ergebnisse: Insgesamt wurden 24 bzw. 21 diagnostische Prozeduren in der SAMBA bzw. DC-Gruppe durchgeführt. Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den totalen technischen Erfolgsraten beider Gruppen (SAMBA 90%, DC 86,7%, p = 1,0). Ebenso gab es keine Unterschiede in der Fähigkeit der makroskopischen Unterscheidung einer benignen und malignen Stenose (Genauigkeit 91,3% vs. 93,3%). Jedoch gab es eine Tendenz zu einer besseren Korrelation zwischen der Histologie und der makroskopischen Voraussage in der DC-Gruppe (P= 0,05). Die totale Prozedurzeit war signifikant kürzer in der DC-Gruppe (P < 0,03). Bei Patienten ohne Stenosen erlaubte die SAMBA eine Exploration der intrahepatischen Gällengänge in allen Fällen bis auf einen. Im Vergleich dazu wurde in der DC-Gruppe nur bei 10,5% die intrahepatischen Gallenwege erreicht (P < 0,01). Es gab keinen Unterschied in Bezug auf die Komplikationsraten in beiden Gruppen (10,0% in beiden Gruppen).
Schlussfolgerung: Sowohl die SAMBA als auch DC bieten eine hohe technische Erfolgsrate für diagnostische und therapeutische Interventionen. Die Vorteile der DC sind die bessere Bildgebung und ein weiterer Arbeitskanal für adäquate Biopsien. SAMBA ist der DC bezüglich der intraduktalen Stabilität und Erreichbarkeit der intrahepatischen Gallenwege überlegen.