Endoskopie heute 2013; 26 - FV16
DOI: 10.1055/s-0033-1333960

Endosonographische Feinnadelpunktion – wie wichtig ist der Nadeltyp? Ergebnisse des Deutschen Endosonographieregisters

U Gottschalk 1, C Jenssen 2
  • 1Caritas Klinik Pankow, Abteilung Innere Medizin – Gastroenterologie, Berlin, Germany
  • 2Krankenhaus Märkisch Oderland, Klinik für Innere Medizin, Strausberg, Germany

In den letzten Jahren hat die Industrie eine große Variationsbreite an Punktionsnadeln auf den Markt gebracht. Es mehren sich daher die Diskussionen, welche Nadel bei welcher Indikation eingesetzt werden soll. So kristallisieren sich langsam Empfehlungen für spezielle Indikationen heraus. Beispielhaft sind z.B. 19-Gauge-Nadeln für subepitheliale Tumoren und 25-Gauge-Nadeln für stark durchblutete Prozesse zu verwenden. Aber auch die Gerätetorquierung spielt eine Rolle bei der Entscheidung. Inzwischen können wir auf über 20.000 prospektiv erfasste Endosonografien (www.eus-degum.de) zurückblicken, wobei diese 2550 FNA beinhalten. 22-Gauge ist dabei mit 67,6% die am meisten verwendete Nadel. Auffällige Unterschiede zeigen sich lediglich bei der Punktion von Wandprozessen (47,3% 19-G-Nadeln) und des linken Leberlappens (14% 25-G-Nadeln, sonstiger Anteil 2 – 4%). Die Anzahl der Nadelpassagen ist bei der 22- und der 25-G-Nadel annähernd gleich. Bei der 19-G-Nadel geht der Trend entweder leicht zur einmaligen Punktion, aber vor allem in die Richtung von über 4 Nadelpassagen. Hier darf vermutet werden, dass die dickere Nadel eingesetzt wurde, wenn bereits primär der Verdacht auf eine erschwerte Probengewinnung bestand. Tabellarisch wird dies im Vortrag detailliert zu jeder Entität dargestellt. Die Komplikationsrate ist extrem gering und zeigt lediglich in 0,16% (n = 4) Schmerzprobleme, in 0,04% (n = 1) eine Sepsis, in 0,04% (n = 1) eine Pankreatitis bei Punktion einer zystischen Pankreasläsion, Blutungen ohne HB-Abfall in 0,9% (n = 23), Blutungen mit leichtem HB-Abfall in 0,36% (n = 9) und klinisch relevante Blutungen in 0,12% (n = 3). Insgesamt traten zwei schwere Komplikationen (1x Operation, 1x Tod) im Zusammenhang mit den Punktionen auf. Diese Fälle werden im Vortrag separat dargestellt, wobei der Todesfall nicht unmittelbar punktionsbedingt ist. Aus den Daten kann gefolgert werden, dass nicht die Gefahr einer Komplikation, sondern das Ziel der ausreichenden Gewebegewinnung ausschlaggebend für die Nadelwahl sein sollte. Auswertungen zur Effektivität der verschiedenen Nadeltypen müssen folgen.