Endoskopie heute 2013; 26 - FV1
DOI: 10.1055/s-0033-1333945

Nachsorge von großen sessilen Endoskopischen Mukosa Resektionen (EMR)

S Belle 1, G Kähler 2
  • 1UMM, II. Medizinische Klinik, Mannheim, Germany
  • 2UMM, Zentrale Interdisziplinäre Endoskopie, Mannheim, Germany

Die Inzidenz und die Mortalität von Kolonkarzinomen kann durch die EMR gesenkt werden (1). In einer ersten Untersuchung haben wir einen Teil EMRs systematisch nachverfolgt, um die Komplikationen der EMR, Anzahl der Rezidive nach erfolgreicher EMR, sowie Risikofaktoren für die Entwicklung eines Rezidivs zu erfassen.

Von 2003 – 05 wurden alle EMRs, die Kontrolluntersuchungen aus der elektronischen Datenbank und Berichte von extern durchgeführten Kontrollendoskopien ausgewertet. Selektionskriterien für die Analyse waren: ≥20 mm, hyperplastischer Polyp oder Adenom, EMR, Paris 0-IIa-0-IIc, Kontrollkoloskopie.

Abb. 1: Bildbeispiel

In dem Zeitraum erfüllten 78 Patienten die Kriterien mit einer medianen Nachbeobachtung von 75 Monaten und einer mittleren Größe von 29 mm (20 – 94 mm). Die EMR konnte in 100% durchgeführt werden. Die Resektion erfolgte in 58% als en-bloc-, in 42% in picemeal-Technik. Der Hauptanteil der EMRs war mit 28% im rechten Kolon gefolgt von 26% im Rektum. Interventionell kam es in 29% zu Komplikationen mit insgesamt 21% Blutungen und 9% Perforationen, die alle endoskopisch behandelt wurden. Histologisch zeigten sich 5% hyperplastische Polypen, 67% NIEN- und 28% HIEN-Adenome. In 22% kam es zu einem Rezidiv. Die EMRs, bei denen es zu einem Rezidiv kam, waren signifikant größer als die EMRs ohne Rezidiv, 40 mm vs. 26 mm, p = 0,024. Bei den en-bloc Abtragungen, kam es in 9% zu Rezidiven, vs. 31,7% bei piecemeal-Resektionen (p = 0,026, Fisher). NIEN- oder HIEN-Adenome zeigten keinen signifikanten Unterschied in der Frequenz der Rezidive (p = 0,114). Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Rate von Rezidiven nach Abtragungen, bei denen es zu einer Perforation gekommen war (p = 0,336). In 94% der Fälle (n = 16) konnten die Rezidive endoskopisch therapiert werden und in 6% (n = 1) wurde eine TEM durchgeführt. In dem Nachsorgeintervall hatten 59% Patienten (n = 10) mit Rezidiv 2 Interventionen, 94% (n = 16) hatten bis zu 4 Interventionen und 6% (n = 1) hatten 6 Interventionen.

Die EMR großer flacher Adenome ist bei geringer Morbidität möglich. Alle Komplikationen konnten endoskopisch therapiert werden. Die Rezidivrate befand sich im Rahmen der in der Literatur beschriebenen Spanne von 12 – 27% (2). Univariat sind Abtragungsart und Größe Kriterien für das Auftreten eines Rezidivs. In einem zweiten Schritt müssen in einer multivariaten Analyse Faktoren identifiziert werden, an denen die Nachsorgestrategie stratifiziert werden kann.

Referenz: [1] Zauber et al. 2012, [2] Buchner et al. 2012