Zusammenfassung
Im Vergleich der konservativen und chirurgischen Adipositastherapie ist unstrittig,
dass durch operative Maßnahmen ein rascherer Gewichtsverlust als durch konservative
Maßnahmen erzielt werden kann. Entgegen bisheriger Lehrmeinung wurde inzwischen gezeigt,
dass auch bei stark ausgeprägter Adipositas mittels konservativen Vorgehens eine erhebliche
und dauerhafte Gewichtsreduktion auch bei BMI>60 kg/m² zu erreichen ist. Nach operativer
Behandlung der Adipositas werden vor allem bei malabsorptiven und kombinierten Verfahren
langfristig endokrine Störungen und Vitamin- sowie Mikronährstoff-Mangelzustände
beschrieben. Darüber hinaus kann auch die Phamakokinetik von Medikamenten beeinflusst
werden. Auch von chirurgischer Seite wird darauf hingewiesen, dass die bariatrische
Chirurgie die Adipositas als chronische Krankheit weder dauerhaft beseitigt noch deren
abschließende Therapie darstellt.
Abstract
On comparing surgical and conservative approaches in therapy for obesity it is accepted
that there is a more rapid decline in body weight after surgery than by conservative
measures. In contrast to widespread convictions, it has been shown that even in extreme
obesity (BMI>60 kg/m²) both a meaningful and a long-lasting reduction of body weight
is possible by conservative approach. There is an increasing body of evidence that
bariatric surgery, especially malabsorptive and combined forms, causes endocrine disturbances
and both vitamin and micronutrient deficiencies. Furthermore, alterations in drug
pharmacokinetics are possible. Even bariatric surgeons have stated that surgery neither
removes the chronic disease obesity nor is its final therapy.
Schlüsselwörter
Adipositas - bariatrische Chirurgie - Nebenwirkungen - langfristige Folgen
Key words
obesity - bariatric surgery - side effects - long-term consequences