neuroreha 2012; 4(04): 147-148
DOI: 10.1055/s-0032-1331505
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Von Sportlern lernen

Sabine Lamprecht
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Publikationsdatum:
29. November 2012 (online)

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In der neurologischen Rehabilitation nehmen Trainingsaspekte einen immer größeren Stellenwert ein: Ausdauer, Koordination, Kraft und Schnelligkeit sind hier genauso wichtige Ziele wie in der Sportphysiotherapie. Durch Verbesserung der Ausdauer und der Schnelligkeit eines Patienten können Physiotherapeuten beispielsweise außerhäusliches Gehen gezielt trainieren. Und das ist eines der wichtigsten Ziele in der neurologischen Rehabilitation.

Ähnlich wie in der kardiovaskulären Rehabilitation, in der heute gezieltes Training und Aktivierung auch an Geräten nicht mehr wegzudenken sind, wird in der neurologischen Reha in Zukunft noch viel mehr Gewichtung auf Aktivität erfolgen – auch auf mögliche Aktivtäten in der Frühphase. Dies bedeutet für Patienten und Therapeuten frühes Vertikalisieren und Aktivieren mittels Steh- und Bewegungstrainern und mithilfe von Geräten für die obere Extremität. Jede Aktivität ist wichtig, beispielsweise um die Entstehung von Spastik und Kontrakturen zu vermeiden. Gerade Spastik kann durch entsprechende Aktivität reduziert werden. Darauf weisen entsprechende Arbeiten hin [1], [3], [5]. Ebenso vermeidet man durch Aktivität deren Entstehung. Veraltet und widerlegt sind Meinungen, die besagen, dass hohe Intensitäten und viel Aktivität die Spastizität erhöhen.