ergopraxis 2012; 5(10): 41
DOI: 10.1055/s-0032-1329325
rezensionen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart - New York

Bobath – Risikominimierung

L. Schmid

Subject Editor:
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 October 2012 (online)

 
Zoom Image

Dieses Buch ist das Ergeb nis einer Pro jektarbeit im Rahmen eines Bobath-Grundkurses Neuro rehabilitation. Es erläutert Grundlagen der Anatomie der oberen Extremität bis hin zum 24-Stunden-Konzept. Der Autor, ein Physiotherapeut, beschreibt Ruhe- und aktivierende Lagerungen, Ausgangspositionen, Lagerungsaspekte, Zielsetzungen sowie die Anwendung für das 24-Stunden-Konzept.

Die Therapeutin lernt, durch abgestimmtes therapeutisches, pflegerisches und medizinisches Handeln das Risiko einer schmerzhaften Schulter zu minimieren. Zur Verdeutlichung der systemischen Sichtweise fehlt jedoch ein konkretes Fallbeispiel. Schmid erwähnt die ICF als gemeinsame Sprache, wendet sie aber nicht durchgängig an. Manche Textpassagen weisen Ähnlichkeiten zu ihren Quellen auf (Lagerungen in der Neurologischen Rehabilitation von Blohm und Volz). Andere Werke wie „Praxis des Bobath-Konzepts“ von Friedhoff und Schieberle und die S2e-Leitlinien der DGNR („Rehabilitative Therapie bei Armparese nach Schlaganfall“ und „Schmerzhafte Schulter nach Schlaganfall“) berücksichtigt der Autor nicht. Lediglich auf eine Orthesenstudie verweist er mehrfach.

Die Bobath-Vereinigung veröffentlicht in der Reihe in sich geschlossene wissenschaft liche Arbeiten zu neurorehabilitativen und entwicklungsneurologischen Themen im Kontext des Bobath-Konzepts und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Weiterbildung des Konzepts und zur Akademisierung der medizinischen Fachberufe. Es sollte angehende Bobath-Therapeuten ermutigen, Erkenntnisse und Gedanken einer breiteren Fachöffentlichkeit zugänglich zu machen.

Claudia Golke, Ergotherapeutin und Leiterin eines Bobath-Arbeitskreises aus Seesen