Endoskopie heute 2012; 25(3): 161-167
DOI: 10.1055/s-0032-1325350
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnostik der Achalasie

Diagnosis of achalasia
H. D. Allescher
,
V. Weingart
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Oktober 2012 (online)

Zusammenfassung

Die Achalasie ist eine neuromuskuläre Erkrankung vor allem des intrinsischen Nerven­systems des Ösophagus, die durch eine reduzierte oder aufgehobene Relaxation (Öffnung) des unteren ösophagealen Sphinkters (UÖS) in Verbindung mit einer Störung der propulsiven Motilität in der tubulären Speiseröhre gekennzeichnet ist. Dadurch wird die Entleerung der Speiseröhre hochgradig beeinträchtigt. Die Motilität in der tubulären Speiseröhre ist meistens reduziert oder komplett fehlend, kann jedoch in seltenen Fällen auch gesteigert sein. Man unterscheidet dann je nach den Charakteristika der tubulären ösophagealen Motilität die hypomotile, die amotile und die hypermotile Achalasie. Ob diese eigenständige Formen der Erkrankung darstellen oder nur Übergänge bzw. verschiedene Stadien der Erkrankung darstellen, kann nicht eindeutig beantwortet werden. Die Diagnostik basiert auf der ausführlichen, meist charakteristischen Anamnese, dem typischen endoskopischen Befund, der jedoch in der Frühphase fehlen kann, einem auffälligen radiologischen Verhalten und einer charakteristischen Funktionsdiagnostik (Manometrie). Die Leitsymptome der Achalasie sind zunehmende Dysphagie für solide und flüssige Nahrungsbestandteile, retrosternales Druckgefühl beim Essen, aktive und später auch passive Regurgitationen von unverdauten Speisen. Zur Diagnosesicherung sind neben der Endoskopie eine radiologische Brei­schluck­untersuchung und eine Ösophagusmanometrie empfohlen. Bei der Erstdiagnose sollte zum Ausschluss einer anderen Genese ein Schnittbildverfahren (Computertomografie, Endosonografie) ergänzt werden.

Abstract

Achalasia is a neuromuscular disease of the autonomic nervous system of the oesophagus. It is characterized by a reduced relaxation of the lower oesophagus sphincter and a disorder of the propulsive motility of the tubular oesophagus. Thereby the cleanout of the oesophagus and the bolus transportation is obviously affected. Mostly the motility is reduced or is completely absent, but in some cases the motility is however increased. The achalasia is classified in a hypomotile, amotile and hypermotile type, depending on the motility of the oesophagus. It is unclear, whether those subtypes are disorders by themselves or different states of achalasia. The main diagnostic tools are a characteristic detailed medical history, typical endoscopic findings, a conspicuous barium swallow and a pathognomonic evidence of oesophageal manometry. The cardinal symptoms of achalasia are progressive dysphagia for solid and liquid food, retrosternal pressure during eating and regurgitation of food residues.

To focus the diagnosis an endoscopy, a barium swallow and a manometry of the oesophagus are required. Diagnosing achalasia initially, other causes of dysphagia should be excluded by computer tomography or endosonography.