Einleitung: Ösophagusperforationen und intrathorakale Anastomoseninsuffizienzen sind bei Mediastinitis
mit einer hohen Morbidität und Mortalität verbunden. Selbstexpandierende Metall- und
auch Plastikstents sind zur Therapie weitverbreitet, haben aber den Nachteil, dass
eine Abszess-Drainage des Mediastinums mittels interventioneller Radiologie schwierig
ist. In dieser retrospektiven Untersuchung werden erste Ergebnisse der endoskopischen
Vacuum-Therapie am oberen GI Trakt dargestellt.
Patienten und Methode: 11 Patienten (7männlich/4 weiblich) wurden wegen intrathorakaler Leckage mit EndoVac-Therapie
behandelt: 6 spontane/iatrogene Ösophagusperforationen, 3 Anastomoseninsuffizienzen
nach Ösophagektomie und Magenhochzug und 2 nach Gastrektomie und Ösophagojejunostomie.
Das mittlere Patientenalter betrug 56 Jahre. Nach endoskopischer Diagnostik der Leckage
wurde diese zunächst endoskopisch gespült und im Anschluss das „Endo-Sponge“ System
eingebracht. Hierbei wurde der Schwamm jeweils an die Größe der Leckage angepasst
und endoskopisch platziert. Das Schwammsystem wurde an einen kontinuierlichen Sog
angeschlossen.
Ergebnisse: Die durchschnittliche Sogbehandlung unter EndoVac-Therapie betrug 10,5 Tage/Pat.
Bei einer durchschnittlichen Dauer der einzelnen EndoVac-Therapie von 3,9 Tagen waren
im Mittel drei EndoVac Wechsel pro Patient notwendig. Eine anschließende Versorgung
mit einem Stent wurde bei 5/11 Patienten nach abgeschlossener EndoVac-Therapie durchgeführt.
Bei 9 Patienten konnte eine Ausheilung der Leckage erreicht werden, zwei Patienten
verstarben an Therapie refraktärer Sepsis.
Schlussfolgerung: Die EndoVac-Therapie kann bei einem breiten Spektrum von Leckagen am oberen Gastrointestinaltrakt
erfolgreich eingesetzt werden.