Das Erreichen der verschiedenen in Europa lebenden Migrantengruppen spielt eine wichtige
Rolle bei der Kontrolle von durch Impfung vermeidbaren Krankheiten in der Europäischen
Region. Die ansteigende Zahl der Migrationen nach und innerhalb Europas stellt das
Europäische Gesundheitssystem vor neue Probleme, da der Großteil der bestehenden Gesundheitsleistungen
für die einheimische europäische Bevölkerung entwickelt wurde und dieser oft nicht
an die Bedürfnisse von Migranten angepasst ist. Das PROMOVAX Projektteam unter der
Leitung des griechischen Institutes Prolepsis besteht aus 11 Partnern aus 8 Ländern
und wird durch 12 Kooperationspartner aus 11 Ländern unterstützt. Das Hauptziel des
Projekts besteht darin, Impfungen in der europäischen Migrantenbevölkerung zu fördern,
sowie einen Beitrag zur Beseitigung der durch Impfung vermeidbaren Krankheiten in
der EU und zur Reduzierung der sozialen Ungleichheiten im Gesundheitsbereich zu leisten.
Das vorliegende dreijährige Projekt (05/2010–04/2013) wird durch die Europäische Kommission
(DG SANCO) gefördert. Basierend auf einer leitfadengestützten Literaturrecherche,
qualitativen Interviews und Kontakten zu Experten und zuständigen Behörden wurden
Herkunft und Demographie der relevanten Migrantengruppen ermittelt und vorhandene
Impfstrategien für Migranten, Rechtsvorschriften und Praktiken in den 8 am Projekt
beteiligten EU-Ländern analysiert und die Zugangsmöglichkeiten zu Impfungen für Migranten
erfasst. Anschließend wurden mit Hilfe eines im Projekt entwickelten Tools 33 europäische
Programme/ Projekte als „best practice“-Beispiele zur Impfung von Migranten identifiziert.
Basierend auf den bisherigen Projektergebnissen wurden Empfehlungen für politische
Entscheidungsträger zur Gestaltung bzw. Anpassung von Impfprogrammen/-projekten für
Migranten abgeleitet. Im letzten Abschnitt des Projektes wird Informationsmaterial
sowohl für die Zielgruppe der Migranten als auch der Fachkräfte im Gesundheitswesen
entwickelt.
Immunisierung - Impfung - Migranten