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DOI: 10.1055/s-0032-1322483
Polypharmazie problematisch – Vorsicht bei der Antikoagulation geriatrischer Patienten
Publication History
Publication Date:
25 July 2012 (online)


Geriatrische Patienten mit Thrombosen haben ein erhöhtes Blutungsrisiko. Dies muss bei der Therapie unbedingt berücksichtigt werden, sagt Dr. Horst Gerlach aus Mannheim, Vorsitzender des Berufsverbands der Phlebologen und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie. Eine Alternative zur Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten sind niedermolekulare Heparine, so der Experte auf den 18. Bonner Venentagen.
Bedingt durch Alterssyndrome und typische Erkrankungen sind diese geriatrischen Patienten eine besonders sensible Patientengruppe. "Die häufigsten Komplikationen resultieren aus einer Polypharmazie", berichtet Gerlach. Denn viele Standardmedikamente für ältere Patienten interagieren mit Antikoagulanzien. So kann die Kombination von Vitamin-K-Antagonisten mit nichtsteroidalen Antirheumatika, Sulfonamiden oder Makrolid- bzw. Fluorchinolon-Antibiotika zu erheblichen Blutungskomplikationen führen. Gerlachs Rat: "Vor der Verordnung von Antikoagulanzien sollte daher immer eine sorgfältige Arzneimittelanamnese durchgeführt werden."
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Literatur
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