Endoskopie heute 2012; 25 - P40
DOI: 10.1055/s-0032-1308806

i-scan zum Nachweis typischer Schleimhautveränderungen beim Morbus Whipple

H Neumann 1, C Neufert 1, M Vieth 2, K Mönkemüller 3, M Grauer 1, MF Neurath 1
  • 1Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • 2Institut für Pathologie, Klinikum Bayreuth, Bayreuth
  • 3Department of Internal Medicine and Gastroenterology, Marienhospital Bottrop, Bottrop

Einleitung und Ziele: Den Morbus Whipple kennzeichnet eine systemisch verlaufende, bakterielle Infektion durch Tropheryma whipplei dessen Diagnose oft aufgrund einer unspezifischen Klinik und unauffälliger Laborparameter erschwert ist. Charakteristischerweise lassen sich im histologischen Dünndarmpräparat PAS-positive Makrophagen nachweisen. Endoskopische Studien konnten Morbus Whipple-typische Veränderungen der Duodenalschleimhaut mittels optischer Magnifikationsendoskopie und NBI zeigen, wobei noch keinerlei Daten zur Beurteilung der Schleimhaut bei Morbus Whipple mit einer virtuellen Chromoendoskopietechnik (z.B. i-scan, Pentax, Hamburg) zur Verfügung stehen.

Fallbericht: Beim vorliegenden Fall handelte es sich um einen 45 Jahre alten Patienten, der sich mit seit Jahren persistierenden Durchfällen, Gewichtsverlust sowie einer unspezifischen Oberbauchsymptomatik vorstellte. Die körperliche Untersuchung blieb unauffällig, während die laborchemische Untersuchung ein Hämoglobin von 8,2g/dl (Referenz 13–17) und ein CRP von 84mg/l (<5) zeigte. Endoskopisch kam unter Weißlicht zunächst sich eine blass-gelbe, leicht unregelmäßige Duodenalschleimhaut zur Darstellung. Unter i-scan zeigten sich die intestinalen Vili weiterhin ödematös und leicht abgeflacht. Zudem kamen ringartige Strukturen auf der Mukosa zur Darstellung, die bereits in vorhergehenden magnifikationsendoskopischen Studien als charakteristisch für den Morbus Whipple evaluiert wurden. Nach histopathologischer Sicherung der Diagnose eines Morbus Whipple wurde eine Therapie mit Cotrimoxazol für zunächst 2 Jahre eingeleitet. Bereits 2 Monate nach Therapiebeginn zeigte der Patient eine Besserung seines Allgemeinbefindens und der laborchemischen Veränderungen.

Schlussfolgerung: Erstmals konnte die Erkrankung des Morbus Whipple mittels virtueller Chromoendoskopietechnik charakterisiert werden. Dabei ermöglichte i-scan auch den Nachweis Morbus Whipple typischer Veränderungen, die zuvor nur mittels optischer Magnifikationsendoskopie beschrieben werden konnten.