Endoskopie heute 2012; 25 - P36
DOI: 10.1055/s-0032-1308802

Pilot Studie zur konfokalen Laser Endomikroskopie zum in vivo Nachweis der Clostridium difficile assoziierten Kolitis

H Neumann 1, M Vieth 2, M Grauer 1, N Wittkopf 1, J Mudter 1, C Becker 1, R Atreya 1, MF Neurath 1
  • 1Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • 2Institut für Pathologie, Klinikum Bayreuth, Bayreuth

Einleitung und Ziele: Die Infektion durch Clostridium difficile (CDI) stellt eine ernsthafte Hospitalinfektion dar und ist mit einer zum Teil hohen Morbidität und Mortalität verbunden. Die konfokale Laser Endomikroskopie (CLE) ermöglicht die histologische Beurteilung der Schleimhaut während der endoskopischen Untersuchung. Primäres Studienziel war die Evaluierung der CLE für die Vorhersage histologischer Veränderungen der CDI. Sekundäres Ziel war der direkte Nachweis des Bakteriums mittels CLE.

Material und Methoden: Prospektiv wurden 80 Patienten mit Diarrhoe eingeschlossen. Mittels kulturellem Nachweis zeigte sich bei 10 Patienten eine CDI. Die CLE wurde nach intravenöser Applikation von Fluoreszein oder topischer Applikation von Acriflavin durchgeführt. Um den Nachweis von C. difficile Bakterien zu erbringen wurde die CLE zunächst an C. difficile Reinkulturen durchgeführt, ebenso wurde Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) durchgeführt. Abschließend wurden C. difficile spezifische, fluoreszeingekoppelte Antikörpertestungen an Gewebebiopsien durchgeführt.

Ergebnisse: Fluoreszein-gestützte CLE konnte in vivo CDI-spezifische, histologischen Veränderungen mit einer Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit von 88,9%, 97,2% und 96,3% nachweisen. Der Nachweis intramukosaler Bakterien gelang in vivo mittels Acriflavin-gestützter CLE. Der CLE-Nachweis dieser Bakterien als C. difficile gelang schließlich ex vivo anhand fluoreszeingekoppelter Antikörpertestungen und der FISH Technik. Die Sensitivität und Spezifität der CLE im Nachweis der Bakterien betrug jeweils 100%.

Schlussfolgerung: Die fluoreszein-gestützte CLE hat das Potential in vivo CDI assoziierte, histologischen Veränderungen zu diagnostizieren und damit zu einer schnelleren und verbesserten Patientenversorgung beizutragen. Weiterhin erlaubt die CLE den Nachweis von C. difficile Bakterien in vivo was neue zukünftige Einsatzmöglichkeiten der CLE eröffnen kann.