Endoskopie heute 2012; 25 - P35
DOI: 10.1055/s-0032-1308801

Bolusobstruktion des Ösophagus: Ursachen, Therapie und Follow up

S Gölder 1, F Heyder 1, A Probst 1, J Vitkovsky 2, H Messmann 1
  • 1III. Medizinische Klinik, Klinikum Augsburg, Augsburg
  • 2Internistische Schwerpunktpraxis, Öttingen in Bayern

Hintergrund: Die Fleisch/Speise Bolus Impaktation (FBI) ist ein häufiger gastroenterologischer Notfall, der eine umgehende endoskopische Behandlung erfordert. Eine FBI findet sich vorwiegend bei Erwachsenen. Häufig ist der Bolus im distalen Ösophagus impaktiert. In der Literatur finden sich der Schatzki Ring oder peptische Strikturen als häufigste Auslöser (GI Endoscopy 2001; 53: 193–198). In den letzten Jahren wird häufiger eine eosinophile Ösophagitis (EE) als Auslöser von Bolusobstruktionen diagnostiziert (J Clin Gastroenterology; 41: 356–361).

Methoden: In einer retrospektiven Auswertung der FBI in unserer Klinik im Zeitraum von 05/98–10/11 wurden insgesamt 192 Patienten mit 223 Bolusobstruktionen ausgewertet.

Ergebnisse: Das mittlere Alter der Patienten (pts) war 63 Jahre, eine definitive Diagnose konnte auch unter Einschluss des Follow up für insgesamt 97 Patienten erhoben werden (51%). Davon hatten 29 pts (31%) einen Schatzki Ring und 14 (15%) eine peptische Striktur. Die Obstruktion eines liegenden Stents fand sich bei 9 pts (9%). Eine eosinophile Ösophagitis (EE) fand sich bei insgesamt 10 pts (10%). Die Diagnose EE wurde erstmals 2005 gestellt. Motilitätsstörungen des Ösophagus fanden sich für 10%, Tumoren für 3% der untersuchten Patienten.

Insgesamt traten bei 24 Patienten ein Rezidiv auf (25%). Die häufigsten Ursachen für Rezidivobstruktionen waren dabei der Schatzki Ring (29%) und die EE (17%).

Zusammenfassung: Schatzki Ring und peptische Strikturen sind immer noch die häufigsten Ursachen für eine Bolusobstruktion des Ösophagus. Die Eosinophile Ösophagitis wird zunehmend häufiger diagnostiziert und ist oft Auslöser für Rezidive.