Endoskopie heute 2012; 25 - P23
DOI: 10.1055/s-0032-1308789

Endoskopischer Vakuum-assistierter Verschluss (VAC) bei Rektumstumpfinsuffizienz nach Hartmann-Operationen

A Braun 1, C Flohr 1, UT Hopt 1
  • 1Universitätsklinikum Freiburg, Allgemein-/Viszeralchirurgie, Freiburg

Einleitung: Die konservative Therapie einer Rektumstumpfinsuffizienz nach einer Hartmann-Operation (OP) ist eine Therapiemöglichkeit bei Patienten ohne generalisierte Peritonitis. Diese Untersuchung beschreibt das endoskopische Vorgehen zur Behandlung von Rektumstumpfinsuffizienzen bei diesen Patienten durch einen Vakuum-assistierten Verschluss.

Material und Methoden: Gegenstand dieser neuen Methode ist die endoskopische Platzierung eines Schwammes mit angelegtem Vakuum in der Insuffizienzhöhle oder im oberen Rektumstumpf mittels eines Einführungsinstrumentariums. Diese Methode wurde bei 14 Patienten mit postoperativer Rektumstumpfinsuffizienz nach Hartmann-OP angewendet. Der VAC wurde alle 4 bis 6 Tage gewechselt.

Ergebnisse: 14 Patienten mit einer Rektumstumpfinsuffizienz nach Hartmann-OP wurden ab dem 10,5. Tag (Median) mit der endoskopischen Vakuumtherapie behandelt. Insgesamt erfolgte die VAC-Behandlung über 15,6 Tage±6,4. Es waren pro Patient 4,7±2,6 Endoskopien notwendig. Keiner der 14 Patienten musste wegen der Diagnose Rektumstumpfinsuffizienz operiert werden. Bei 13 (93%) von 14 Patienten kam es zur definitiven Ausheilung der Rektumstumpfinsuffizenz unter VAC-Therapie.

Schlussfolgerung: Der Endoskopische Vakuum-assistierter Verschluss (VAC) ist eine neue Therapieform zur Behandlung von Rektumstumpfinsuffizienzen nach Hartmann-OP zur effektiven Kontrolle eines septischen Herdes.

Weitere Studien müssen zeigen, ob die Mortalitätsrate durch diese Methode bei Patienten mit Rektumstumpfinsuffizienzen nach Hartmann-OP reduziert werden kann.