Endoskopie heute 2012; 25 - FV31
DOI: 10.1055/s-0032-1308751

Elastografie – Welchen zusätzlichen Nutzen bringt uns die endosonographische Elastografie – Eine Datenanalyse

J Herzog 1, A Eickhoff 1, W Schmidt-Tänzer 1, A Schwarzenböck 1
  • 1Klinikum Hanau, Medizinische Klinik II, Hanau

Einleitung: Die Endosonografie (EUS) ist eine wichtige Untersuchungsmethode des Gastrointestinaltrakts. Die Differenzierung zwischen malignen und benignen Läsionen kann jedoch schwierig sein, insbesondere bei vorbestehenden Erkrankungen wie z.B. chronische Pankreatitis. Mithilfe der endosonographischen Elastografie kann man den Härtegrad des Gewebes farblich und nummerisch objektivieren. Dieses Verfahren ist eine etablierte Untersuchungstechnik zur Hilfestellung bei der Unterscheidung zwischen malignen und benignen Läsionen. Man geht davon aus, dass maligne Läsionen ein härteres Gewebe aufweisen als benigne Läsionen.

Material/ Methoden: Seit 06/2011 untersuchten wir 28 Patienten mit verschiedenen Grunderkrankungen und Fragestellungen endosonographisch (Pentax) mit Hinzunahme der Elastografie-Software und der zugehörigen Ultraschall-Hardware (Hitachi, High-Vision Preirus). Wir analysierten die Untersucherzufriedenheit und die Genauigkeit der Untersuchung (Sensitivität) in Bezug auf die Übereinstimmung mit dem endgültigen Ergebnis. Die Indikationen für die EUS-geführte Elastografie waren Pankreasläsionen (n=19), auffällige Lymphknoten (n=4) und andere Tumoren (n=5).

Ergebnisse: Von den 28 Patienten waren 16männlich und 12 weiblich. Es zeigte sich eine gute oder sehr gute Untersucherzufriedenheit (Schulnote 1 oder 2) in 78% der Untersuchungen und eine Genauigkeit in der Übereinstimmung (Sensitivität) mit der endgültigen Diagnose in 85% der Fälle.

Bei 19 Patienten lautete die endgültige Diagnose chronische Pankreatitis, bei 5 Patienten Pankreaskarzinom, bei einem Patienten Autoimmunpankreatitis. 2 Patienten zeigten ein normales Pankreas auf. Weiterhin zeigten sich Fälle von LK-Metastasen oder reaktiven Lymphknoten, GIST des Magens, Gallengangs-CA, unklare Ösophagusstenose, Magenadenom und Barrett-CA.

Eine Übereinstimmung mit der ursprünglichen Verdachtsdiagnose, welche vor der EUS/Elastografie erhoben wurde, ergab sich in 14 Fällen (50%), in den anderen 50% musste die initiale Verdachtsdiagnose mithilfe der EUS/Elastografie revidiert werden.

Diskussion: Bei malignen Raumforderungen zeigte sich korrespondierend zu dem Härtegrad eine typische Blaufärbung in der Elastografie. Im Gegensatz dazu zeigten benigne Läsionen und damit in der Regel weichere Gewebe ein gemischt-buntes Bild in der Elastografie mit allen Farben von rot, gelb und grün bis hin zu blau.

Somit ist die Elastografie eine einfach durchzuführende und schnelle Untersuchungsmöglichkeit, die besonders in unklaren Fällen eine Hilfestellung in Bezug auf die Diagnosestellung sein kann. Weiterhin macht sie eine gezieltere Biopsieentnahme möglich oder diese sogar überflüssig.