Endoskopie heute 2012; 25 - FV6
DOI: 10.1055/s-0032-1308726

Transanale, endoskopische Operationstechnik (TEM) vs. endoskopische Submukosa Dissektion (ESD)

M Hitzler 1, J Rimpel 1, A Heintz 1
  • 1KKM St. Hildegardis, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Mainz

Einleitung: Die transanale, endoskopische Operationstechnik (TEM) wird zur lokalen Exzision von Patienten mit Rektumpolypen und low risk T1-Karzinomen eingesetzt. Alternativ kann die endoskopische Submukosadissektion (ESD) verwendet werden. Ziel der retrospektiven Studie war es, die Ergebnisse der TEM mit den Literaturergebnissen der ESD zu vergleichen.

Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden 174 Patienten, bei denen im Zeitraum von 2003 bis 2011 eine TEM durchgeführt wurde, ausgewertet. Es erfolgte eine Analyse bezüglich der Interventionsdauer, der en-bloc und R0-Resektion, der postoperativen Komplikationen, der postoperativen Verweildauer und der Rezidivquote.

Ergebnisse: Die Ergebnisse der TEM zeigen eine durchschnittliche Interventionszeit bei n=174 von 33,03min [5min; 121min], 87% en bloc- und 84% R0-Resektionen und eine postoperative Komplikationsrate von 3%. Die durchschnittliche postoperative Verweildauer betrug 5 Tage [1 Tag; 17 Tage]. Abhängig von der Präparatgröße war die durchschnittliche Interventionszeit bei Präparaten <2cm bei n=10 19,1min, 2–4cm bei n=86 24,9min, 4–6cm bei n=54 35,8min, 6–8cm bei n=18 54,4min, 8–10cm bei n=4 77,5min und bei Präparaten >10cm bei n=2 67,5min. Die durchschnittliche postoperative Verweildauer in Abhängigkeit von der Präparatgröße ergab bei Präparaten >6cm eine Verweildauer von 6 Tagen, bei Präparaten <6cm 4 Tage. Es wurden von n=174 52% als Vollwand-, 20% als Teilwand- und 27% als Mukosektomiepräparat abgetragen. 17% davon ergaben histologisch T1-Karzinome, 5% T2-Karzinome und 60% Adenome. Die Rezidivquote betrug 5%.

Diskussion: Die TEM zeigt im Vergleich zu der endoskopischen Submukosadissektion im europäischen Raum eine kürzere Interventionszeit, eine prozentual höhere en bloc- und R0-Resektionsrate, sowie eine geringere postoperative Komplikationsrate bei größeren Präparaten. Die Rezidivquote ist zur ESD mit 5% vergleichbar.