Endoskopie heute 2012; 25 - FV2
DOI: 10.1055/s-0032-1308722

Retrograd endoskopischer Zugang zu einer proximalen Ösophagusstenose durch ein PEG Ostium

J Weigt 1, P Malfertheiner 1
  • 1Otto-v.-Guericke Universität Magdeburg, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg

Die Therapie proximaler Stenosen des Ösophagus kann aufgrund der instabilen Gerätelage im Hypopharynx technisch anspruchsvoll sein. Hinzu kommt eine Irritation die zu häufigen Schlucken des Patienten führen kann. Die Gabe von Kontrastmittel im proximalen Ösophagus weist eine hohe Aspirationsgefahr auf.

Wir berichten über einen Fall einer 72-jährigen Patientin mit Dysphagie, die seit 9 Monaten besteht. Zuvor wurde bei ihr ein Zungengrudkarzinom neoadjvant Radiochemotherapiert.

Die anschließende Resektion erfolgte im Gesunden.

Bei Erstvorstellung in unserer Klinik sahen wir eine Patientin mit einer Aphagie. Eine initiale Endoskopie zeigte einen vollständigen Verschluss des Ösophagus, 15mm unterhalb des oberen Ösophagussphincters. Ein Restlumen war nicht erkennbar. Eine Kanülierung mit einem Guide Wire (Jag Wire 0.035) gelang ebenfalls nicht. Am Folgetag erfolgten unter Analgosedierung mit Midazolam und Piritramid zunächst die Demontage der PEG und deren vollständiger Vorschub in den Magen. Anschließend erfolgte die Dilatation des PEG Ostiums mit CRE Ballons von 8–15mm, ohne dass die Faszie vollen Durchmesser erreichte. Im Anschluss wurde das Ostiums mit einem 11mm Savary Gillard Bougie erweitert was das Vorspiegeln mit einem Gastroskop (Olympus GIF Q 145) ermöglichte. Nach Orientierung im Magen konnte die Kardia als schlitzförmige Öffnung identifiziert und intubiert werden. Von distal konnte die proximalen Ösophagusstenose in einer stabilen Geräteposition dargestellt und inspiziert werden. Auch hier konnte kein Lumen erkannt werden. Es wurde Kontrastmittel verabreicht. Unter Führung mit einem ERCP Katheter konnte die Stenose kanüliert und der Draht oral ausgeleitet werden. Über diesen Draht wurde dann eine Bougierung der Stenose bis zunächst auf 9mm durchgeführt. Anschließend wurde transnasal eine Magensonde unter endoskopischer Sicht angelegt.

Beim Rückzug des Endoskops wurde sie PEG mithilfe einer Fasszange in ihre ursprüngliche Position gebracht.

In einem weiteren Eingriff erfolgte dann die endoskopische Dilatation mittels CRE Ballon auf 13,5mm mit anschließend guter Endoskoppassage.

Periinerventionell wurden Antibiotika verabreicht. Es traten keinerlei Komplikationen auf. Die Patientin konnte am selben Abend bereits Flüssigkeiten schlucken.