Klin Monbl Augenheilkd 2012; 229(1): 15
DOI: 10.1055/s-0031-1299050
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ptosis update

Ptosis update
H.-W. Meyer-Rüsenberg
,
K.-H. Emmerich
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Publication Date:
12 January 2012 (online)

Nachdem die ersten beiden Schwerpunktthemenhefte der Klinischen Monatsblätter einem größeren Bereich der Okuloplastik gewidmet waren, wurde für dieses Heft das Thema Ptosis in den Mittelpunkt gestellt.

Die verschiedenen klinischen Bilder der kongenitalen Ptosis – eigentlich ein Sammelbegriff der unterschiedlichen Formen der Levatordystrophie – zeigt die Arbeit von Hübner auf. Dabei wird die Bedeutung der Trennung einfacher Formen von solchen mit zusätzlichen anderen Augenmuskelstörungen oder Lidfehlbildungen aufgezeigt. Diese Systematik wird mit zahlreichen Bildern aus der langjährigen klinischen und operativen Praxis des Autors veranschaulicht. Die bewährten operativen Verfahren werden beispielhaft dargestellt.

Ungerechts und Mitarbeiter legen in ihrer Arbeit den Schwerpunkt auf eine ausführliche Schilderung von Ursachen und Symptomen der kindlichen Ptosis. Untersuchungsgang und Behandlung unter detaillierter Würdigung der Literatur sind besonders deutlich dargestellt.

Obwohl viele Autoren unterschiedliche OP-Verfahren empfehlen, kann eine endgültige Wertung anhand der Literatur evidence based nicht vorgenommen werden. Jeder Operateur muss diese Entscheidung selber stellen. Daher sind auch die an späterer Stelle nachfolgenden Tipps von Pfeiffer und Schaudig besonders wertvoll.

Eine seltene Form der kongenitalen Ptosis stellt das BPES (Blepharophimose, Ptosis, Epikanthus-inversus-Syndrom) dar. Hier ist es den Herausgebern gelungen, mit Tyers einen international anerkannten exzellenten Kenner der Materie zu gewinnen. Es wird nicht nur die Historie des Syndroms beschrieben, sondern neben der Darstellung der Therapie werden auch neuere genetische Aspekte aufgeführt.

Für alle operativ tätigen Kollegen ist eine Beschreibung von Tipps und Kniffen für verbesserte operative Ergebnisse und zur Vermeidung von Fehlern besonders wertvoll. Dies finden wir in der Arbeit von Schaudig anhand sehr guter Skizzen und Bildern dargestellt.

Die komplizierte Ptosis stellt eine besondere Herausforderung in Diagnostik, besonders aber in der operativen Therapie dar. In der Arbeit von Pfeiffer wird seine langjährige Erfahrung zur optimierten Frontalissuspension bei der Korrektur der komplizierten Ptosis dargestellt. Mit seiner klaren Strukturierung und sehr instruktiven Bildern ist es Pfeiffer hiermit wieder gelungen, eine beispielhaft anschauliche Struktur der Vorgehensweise darzustellen.

Den Abschluss unseres Schwerpunktthemenhefts bildet eine Pilotstudie über die transkanalikuläre DCR. Hier handelt es sich um eine Weiterentwicklung der mikroinvasiven operativen Behandlung der kompletten intra- oder postsaccalen Tränenwegstenose. In dem vorher erschienenen Schwerpunktthemenheft sind die Grundlagen der Technik beschrieben. Die ermutigenden ersten Ergebnisse sind erfreulich und zeigen den spannenden Weg der Weiterentwicklung der minimalinvasiven Chirurgie.

Wir hoffen, die Ihnen hier vorgestellten Arbeiten laden zur Diskussion und Anregung ein, da sie in verschiedenen Beispielen zeigen, dass auch alte Therapiewege in fortwährender Verbesserung befindlich sind. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und verbleiben

Prof. H.-W. Meyer-RüsenbergProf. K.-H. Emmerich

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