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DOI: 10.1055/s-0031-1297343
Primär chronisches Offenwinkelglaukom und Coenzym Q10
Coenzym Q10 (Co Q10, Ubichinon) als Chinon-Derivat mit lipophiler Seitenkette aus 10 Isopreneinheiten fungiert u.a. als Elekronentransportüberträger zwischen Flavoproteinen und Cytochromen an der inneren Mitochondrienmembran zur Bereitstellung von Energie in Form von ATP im Rahmen der Atmungskette. Außer der Energiebereitstellung für jede Zelle trägt es weiterhin zur Integrität und Stabilisierung von Zellmembranen sowie zum Schutz der DNA bei. Bei einem Defizit besteht kein ausreichender Schutz vor freien Sauerstoffradikalen (ROS). Es entstehen, durch die Oxidation von Lipiden, Schäden an Zellmembranen, Enzymen und der DNA. Diese Mechanismen können u.a. neurodegenerative Krankheitsbilder entstehen lassen. In dieser Studie sollte der Spiegel an Coenzym Q10 bei Patienten mit primär chronischem Offenwinkelglaukom gemessen werden. Die Bestimmung im Blut basiert auf der Hochdruckflüssigkeitschromatografie. Die Abnahme eines Serumröhrchens Vollblut erfolgte aus der Kubitalvene. Untersucht wurden bisher 35 Patienten mit einem POWG (m : w = 20 : 15; durchschnittliches Alter von 65,26±10,86 Jahren, Mittelwert ± Standardabweichung (MW ±STABW)). Der MW±STABW für Coenzym Q10 bei POWG-Patienten beträgt 1,15±0,43mg/dl, wobei mit zunehmendem Alter die Konzentration an Coenzym Q10 sinkt (40–50Jährigen 1,33±0,61mg/dl; 70–80-jährige 1,19±0,49mg/dl). Insgesamt zeigen 10 der 35 Patienten (28%) einen Coenzym Q10 Spiegel unter dem Mindestwert von 0,88mg/dl. Weiterhin lässt sich eine negative Korrelation zwischen der LV und den Blutspiegeln erkennen. Bei fast einem Drittel unserer POWG-Patienten war der Coenzym Q10-Spiegel zu gering. Dies deutet auf einen erhöhten oxidativen Stress hin. Offen bleibt die Frage, ob eine Substitution von Coenzym Q10 eine positive Auswirkung auf das POWG hat.