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DOI: 10.1055/s-0031-1297324
Netzhautablösung im Kindesalter: Differenzialdiagnose und aktuelle Therapie
Risikofaktoren für das Auftreten einer kindlichen Netzhautablösung umfassen Bulbustraumata, eine Myopie und die Retinopathia praematurorum (ROP). Ein erhöhtes Risiko für eine Amotio im Kindesalter besteht auch bei hereditären vitreoretinalen Erkrankungen (z.B. Morbus Stickler, X-chromosomale Retinoschisis, Marfan-Syndrom, familiär-exsudative Vitreoretinopathie), bei Malformationen (z.B. persistierender hyperplastischer primärer Vitreus [PHPV], Netzhaut-Aderhaut-Kolobom). Darüberhinaus prädisponieren Augenoperationen, vorrangig Linsenoperationen. Bei idiopathisch auftretenden Netzhautablösungen weisen die Kinder keinerlei okuläre oder systemische Auffälligkeiten auf. Selten treten Netzhautablösungen in dieser Altersgruppe im Rahmen einer Uveitis oder bei Morbus Coats auf. Entsprechend der zugrundeliegenden Pathologie sind unterschiedliche Behandlungsstrategien erforderlich von Buckelchiurgie zu komplexer Glaskörperchirurgie. Aufgrund der häufig sehr späten Diagnose resultieren oft schlechtere funktionelle und anatomische Ergebnisse im Vergleich zur Therapie einer Ablatio retinae im Erwachsenenalter. Ätiologie-spezifische Behandlungskonzepte könnten die Ergebnisse verbessern, so zB der Einsatz von anti-angiogenen Substanzen bei ROP oder anderen vaskulären Netzhauterkrankungen.