Klin Monbl Augenheilkd 2011; 228 - KV33
DOI: 10.1055/s-0031-1297320

AMD – Hat die Chirurgie heute noch einen Stellenwert?

S Winterhalter 1, AM Joussen 1
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum

Hintergrund: Die intravitreale Anti-VEGF-Therapie hat die Behandlung der AMD revolutioniert. Die jedoch weit verbreitete Therapie mit Antikoagulantien und Antiaggregantien führt häufig zu einer subretinalen Massenblutung, die neben dem Verlust der zentralen Sehschärfe auch zum peripheren Gesichtsfeldverlust führt und mit alleinigen VEGF-Inhibitoren nicht mehr therapierbar ist. Welche therapeutischen Möglichkeiten bestehen für diese Patienten und was können wir mit der Chirurgie bewirken? Methoden: Bei subretinalen Massenblutungen bestehen 3 therapeutische Optionen nach Entfernung des Blutes und CNV-Membanextraktion zur visuellen Rehabilitation: 1. Makularotation 2. PATCH-Transplantation 3. RPE-Transplantation. Ergebnisse: Es werden die Vor- und Nachteile der jeweiligen Methoden diskutiert. 1. Die Makularotation ist nur für einzige Augen geeignet. Eine Augenmuskelgegenrotation ist immer erforderlich. Dem deutlich höheren OP-Risiko stehen Visusverbesserungen bis zum Lesevisus gegenüber. 2. Eine PATCH-Transplantation ist sinnvoll solange die zentrale Fixation noch erhalten ist und kann ebenfall zu Visusverbesserungen bis zum Lesevisus führen. 3. RPE-Transplantationen zeigen in vivo häufig wenig Wirksamkeit aufgrund einer mangelnden Zellhaftung. Hier besteht Verbesserungsbedarf. Schlussfolgerung: Die Chirurgie stellt immer noch die wichtigste therapeutische Methode der subretinalen Massenblutung dar.