Klin Monbl Augenheilkd 2011; 228 - RT26
DOI: 10.1055/s-0031-1297313

DSAEK mit dem Femtosekundenlaser – doch die bessere Variante?

P Rieck 1, W Bernau 2, N Griffin 3
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum
  • 2Port – Fa. Ziemer, Port, Schweiz
  • 3North Carolina – Carolina Eye Associates, NC, USA

Hintergrund: Für rein endotheliale Erkrankungen (bullöse Keratopathie, dekompensierte Fuchs'sche Endotheldystrophie) setzt sich der Ersatz des erkrankten Endothels durch eine posteriore Spenderlamelle immer mehr durch. Bei inzwischen standardisiertem Vorgehen beim Patienten („Stripping“ der Descemet'schen Membran) gibt es in Bezug auf die Präparation der Spenderlamelle technische Unterschiede, die von Bedeutung für das visuelle Ergebnis sind. Methode: Neben dem Standard-Schnitt mit dem Mikrokeratom wurde auch der Femtosekundenlaser eingesetzt. Dieser erzeugt, anders als nach einem oberflächlichen Schnitt wie bei der LASIK, im tiefen Stroma eine unruhige Oberfläche, welche für den post-op. Visus nachteilig ist. Wir haben erstmals den Versuch unternommen, den Femto-Schnitt von der endothelialen Seite anzulegen. Ergebnisse: Die Lamellen wurden auf 80µm Tiefe mit einem Durchmesser von 8,5mm durch den Laser präpariert. Die Separierung vom restlichen Stroma gelang problemlos. Die Überführung der dünne Lamelle auf das Implantationsinstrument ist noch optimierbar. Die weiteren Schritte der Operation sind identisch zur Standard-OP. In den bisher 3 Fällen erfolgte eine problemlose Adhäsion der Lamelle an das Empfängerstroma. In den ersten post-op. Tagen zeigte sich noch eine deutliche Stromaquellung, jedoch im weiteren Verlauf eine rasche Entquellung ohne deutliche Abgrenzung eines Interface. Der unkorrigierte Visus betrug nach 6 Wochen im Durchschnitt 0,4. Komplikationen traten nicht auf. Schlussfolgerung: Trotz Kontakt des Laserhandstücks mit dem Spenderendothel entsteht nur ein minimaler Endothelschaden. Der postoperative Verlauf ähnelt der Anwendung ultradünner Spenderlamellen nach Schnitt mit dem Mikrokeratom, allerdings ist das Interface nach Femtolaseranwendung von endothelial glatter und die Visuserholung tendenziell noch schneller. Ob wir auch einen besseren Endvisus erreichen, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht beurteilt werden.