Klin Monbl Augenheilkd 2011; 228 - RF19
DOI: 10.1055/s-0031-1297306

Fallbericht: Perforierende Keratoplastik bei Morbus Bowen

V Jensen-Blunk 1, A Liekfeld 1
  • 1Potsdam – Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH, Klinik für Augenheilkunde

Hintergrund: Als Morbus Bowen bezeichnet man ein intraepidermales Carcinoma in situ. Als ätiologische Faktoren können UV-Strahlung, chemische Stoffe (Arsen) und bestimmte Viren (HPV) in Frage kommen. Epidemiologie: >40. LJ, bei Männer häufiger als bei Frauen. Methode: Eine 51-jährige Patientin stellte sich mit einer massiven Hornhaut-Vaskularisation mit Trübung bei Z.n. 2x Keratoplastik 2006/2008 bei M. Bowen (ED 2006) sowie Tumorrezidiv 2008 am rechten Auge vor. Der Visus betrug bei der Aufnahme 1/12. Es folgte eine Re-perforierende Keratoplastik mit sekundärer IOL Implantation. Ergebnisse: Der postoperative Visus lag bei 0,3p. Der Heilungsverlauf zeigte sich unter antiphlogistischer, zytostatischer und antibiotischer Lokaltherapie angemessen. Nach Entlassung erfolgte weiterhin die lokale Mitomycin-C-Gabe zur Vermeidung eines Tumor-Rezidivs sowie die orale Cyclosporin-A-Gabe bei erhöhtem Abstoßungsrisiko. Schlussfolgerung: Der M. Bowen ist eine Präkanzerose, die vorwiegend am Limbus corneae lokalisiert ist. Die Therapie der Wahl ist die Tumorexzision. Nach einer Keratoplastik stellt sich die Hornhaut-Vaskularisation sowie das Rezidiv als Komplikation dar.