Der Klinikarzt 2011; 40(11): 490
DOI: 10.1055/s-0031-1297196
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neurologie – Dem Ursprung von Epilepsien auf der Spur

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Publikationsdatum:
30. November 2011 (online)

 

Wenn sich epileptische Anfälle medikamentös nicht verhindern lassen, ist oftmals eine OP notwendig. Um die präzise Ortung der betroffenen Bereiche künftig zu verbessern, gibt es eine neue Methode – die Analyse sogenannter Hochfrequenzoszillationen im Elektroenzephalogramm (EEG). Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN) fordert eine weitere Erforschung der Technik, um in Zukunft mehr Patienten eine OP zu ermöglichen.

"Die meisten Epilepsien nehmen ihren Ursprung an umgrenzten Hirnarealen", erläutert Professor Dr. med. Detlef Claus, 1. Sekretär der DGKN und Direktor der Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie am Klinikum Darmstadt. Da epileptische Anfälle i. d. R. nur wenige Minuten dauern, lassen sich die Krankheitsherde oft nur schwer finden.

Einige Krankheitsherde senden aber auch zwischen den Anfällen Signale, zum Beispiel Spikes, aus. "Die Möglichkeiten dieser EEG-Analyse sind jedoch begrenzt", schränkt Dr. med. Julia Jacobs von der Abteilung für Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen an der Universitätsklinik Freiburg ein. Denn Spikes treten gelegentlich auch in gesunden Hirnarealen auf und die Unterscheidung ist schwierig.