ergopraxis 2011; 4(7/08): 16
DOI: 10.1055/s-0031-1284442
Wissenschaft

Praktische Ausbildung – Betätigungsorientierte Ansätze transparent vermitteln

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Publication Date:
15 July 2011 (online)

 

Betätigungsorientierte Ansätze wie das CO-OP anzuwenden, stellt für Ergotherapie-studenten eine Herausforderung dar. Sie sind noch unsicher und benötigen praktische Übungen in einem unterstützenden Umfeld. So lautet das Ergebnis der Ergotherapeutin Professor Sylvia Rodger und ihren Kolleginnen der University of Queensland, Australien.

In einer phänomenologischen Studie untersuchten die Forscher, wie Praxisanleiter ihren Studenten betätigungsorientierte Ansätze vermitteln. Dazu kombinierten sie Fokusgruppen, Interviews und Dokumentationsanalysen, um die Erfahrungen von neun Studenten und zwei Praxisanleitern einer pädiatrischen Ergotherapieklinik zu ermitteln. Diese qualitativen Daten wiesen auf zwei große Themenbereiche hin, mit denen sich die Studenten und ihre Praxisanleiter beschäftigten: „Wendepunkte im Lernprozess“ und „das Puzzle zusammensetzen“. Die begleitete Praxiserfahrung vor Ort ermöglichte es den Studenten, betätigungsorientierte Ansätze zu verstehen, entsprechende Fertigkeiten zu entwickeln und die Bedeutung von Elternarbeit zu erkennen. Sie beschrieben es als hilfreich, sich an den erfahrenen Praxisanleitern zu orientieren. Diese verbalisierten ihr Klinisches Reasoning, damit die Studenten das therapeutische Vorgehen nachvollziehen konnten. Dazu nutzten sie metakognitive Strategien, um die Studenten in ihrem eigenen Problemlösungsprozess zu unterstützen („Metakognitive Strategien“). Nach jeder Therapieeinheit reflektierten die Lernenden und Lehrenden ihre gesammelten Eindrücke.

Aus Sicht der Forscher profitieren Ergothe-rapiestudenten von praktischen Erfahrungen mit betätigungsorientierten Ansätzen, die sie in einem unterstützenden Umfeld erleben und reflektieren können.

akb

CJOT 2011; 78: 37–44

METAKOGNITIVE STRATEGIEN

Interne Erfolgskontrolle

Kognitive Lernstrategien dienen der Auseinandersetzung mit neuem Lernstoff. Metakognitive Lernstrategien hingegen gewährleisten eine interne Erfolgskontrolle der Lernschritte. Dazu gehört es, den Ausgangspunkt von Handlungen zu bestimmen, Ziele zu definieren, Handlungswege abzuleiten, Schwierigkeiten zu erkennen, Lernschritte auszuführen und das bisherige Vorgehen sowie das Ziel während der Handlung zu modifizieren.

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