Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung: Seit
längerem wird über die steigende Arbeitsbelastung
der in Gesundheitsberufen Tätigen und daraus resultierende
gesundheitliche Folgen berichtet. Im Rahmen von Mitarbeiterbefragungen
eines Netzwerkes zur betrieblichen Gesundheitsförderung
sollen Befunde von drei Berufsgruppen eines Universitätsklinikums
mit Befunden von Beschäftigten anderer Branchen verglichen
werden.
Methode: Die Erhebung erfolgte in den
Jahren 2005, 2006 und 2007 mit einem standardisierten Befragungskonzept
bei insgesamt 1748 Mitarbeiter von 6 Unternehmen. Um einen berufsgruppenspezifischen
Vergleich sowohl zwischen verschiedenen Berufsgruppen des Klinikums
als auch zwischen verschiedenen Unternehmen durchführen zu
können, wurden fünf Berufsgruppen selektiert (ärztlicher
Bereich, Pflege und Verwaltung des Klinikums, Akademiker einer weiteren
Firma sowie Angestellte eines Finanzdienstleisters).
Ergebnisse: Es fanden sich berufsgruppenspezifische
Befunde, wie Probleme im Bereich des Rückens und der Haut
bei Pflegenden und starke Erschöpfung bei Ärzten.
Bei mehreren Items waren Beschäftigte der Verwaltung des
Klinikums in ihrem Antwortverhalten eher den medizinischen Berufsgruppen ähnlich
und unterschieden sich deutlich von den Befragten anderer Firmen.
Beschäftigte des Klinikums waren über alle Berufsgruppen hinweg
häufiger frustriert, fühlten sich bei der Arbeit übergangen
und nicht ernst genommen. Verbesserungen des Betriebsklimas, der
Wertschätzung der Arbeit und bei der Information über
Neuerungen wurden häufig angemahnt.
Folgerung: Die firmen- und berufsgruppenspezifische
Auswertung von Befragungsergebnissen innerhalb eines Netzwerkes
ist ein geeigneter Weg, um konkrete Handlungsfelder zur Gesundheitsförderung
zu definieren. Konstant über drei Befragungen konnte erneut
eine erhöhte Belastung von Beschäftigten im Gesundheitswesen
objektiviert werden, die zumindest hinsichtlich mancher Befunde
auch die Verwaltungsangestellten betrifft. Es ergibt sich ein dringender Handlungsbedarf
zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen an Kliniken.
Which occupational groups in a hospital
are particularly stressed? A comparison with other industries
Background and objective: Increasing
workload in health professionals and resulting health consequences
have frequently been reported. We analysed the results from an employee
attitude survey within a network of workplace health promotion and
compared three occupational groups of a university hospital with
two samples of employees of other industries.
Method: The survey was conducted in
the years 2005, 2006 and 2007 using a standardized method, addressing
1748 employees of six companies. In order to compare specific occupational
groups, both within the hospital and amongst different companies,
five occupational groups were selected (medical profession, nursing
service and administration of the hospital, academics of another
company and employees of a financial service provider).
Results: Some results were specific
for an occupational group, such as lower back pain and skin diseases
in nurses and exhaustion in clinicians. Regarding several items
the responses of employees of the hospital’s administration
were similar to that of the medical professionals and differed significantly
from the responses of administrative and related employees in other
companies. Employees of all occupational groups of the hospital
were often frustrated and felt their work was not appreciated. Frequent
demands included improved work atmosphere, better appreciation of
work and better information regarding innovations.
Conclusions: The analysis of standardized
survey results specific for companies and occupational groups is
an appropriate way to identify targets of health promotion. Constant
over three surveys, again a high burden of stress was found in health
care workers even affecting the administrative staff, regarding
several work-related stress factors. According to our results activities
to improve the working conditions in hospitals are urgently needed.
Schlüsselwörter
Arbeitszufriedenheit - physische Belastung - psychische Belastung - Krankenhaus -
Berufsgruppen - Klinikärzte - Krankenpflege - Verwaltung - Unternehmensvergleich
Keywords
job satisfaction - physical stress - mental stress - hospital - professional categories
- clinicians - nursing - administration - comparison of companies