ergopraxis 2011; 4(6): 15
DOI: 10.1055/s-0031-1280902
wissenschaft

Psychosoziale Gesundheit – Präventionsangebote für Hauptschülerinnen ausbauen

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Publication Date:
10 June 2011 (online)

 

Bereits im Jugendalter treten vielfältige Gesundheitsprobleme auf, die zu chronischen Erkrankungen führen können. Zu diesem Ergebnis gelangen der Medizinsoziologe Dr. Matthias Richter und seine Kollegen an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld.

Die Forscher werteten eine Teilstichprobe der nordrhein-westfälischen Studie „Health Behaviour in School-aged Children“ aus dem Jahr 2006 aus. Die Daten bezogen sich auf 4.324 Schüler der fünften, siebten und neunten Klassen aller Schulformen, die einen standardisierten Selbsteinschätzungsbogen zur Gesundheit ausgefüllt hatten. Wie die Ergebnisse zeigen, schätzt die Mehrheit der Schüler ihren Gesundheitszustand als „gut“ ein. 20 Prozent der Befragten geben allerdings an, regelmäßig unter psychosomatischen Beschwerden zu leiden. Dabei fällt auf, dass sich der subjektiv wahrgenommene Gesundheitszustand mit zunehmendem Alter verschlechtert. Zudem schätzen Gymnasiasten ihre Gesundheit und Lebenszufriedenheit höher ein als Schüler einer niedrigeren Schulform. Mädchen bewerten ihre Gesundheit insgesamt negativer als Jungen und klagen häufiger über psychosomatische Beschwerden. Ähnlich verhält es sich bei der Einschätzung der Lebensqualität und Lebenszufriedenheit. Auch hier erzielen die Mädchen insgesamt geringere Werte, die mit zunehmendem Alter weiter abnehmen.

Aus Sicht der Forscher sind Präventionsmaßnahmen erforderlich, die frühzeitig ansetzen und sich gezielt an Mädchen oder Hauptschüler richten.

dawo

Gesundheitswesen 2010; 72: 293–300

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