Gesundheitswesen 2012; 74(08/09): 467-475
DOI: 10.1055/s-0031-1280848
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schulverpflegung an allgemeinbildenden Schulen: Eine Analyse im Landkreis St. Wendel, Saarland

School Meals at Secondary Schools: An Analysis in the District of St. Wendel in the Province Saarland, Germany
P. Therre
1   HTW des Saarlandes, Fakultät für Sozialwissenschaften, Dept. Gesundheit und Pflege, Saarbrücken
,
P. Riemer-Hommel
1   HTW des Saarlandes, Fakultät für Sozialwissenschaften, Dept. Gesundheit und Pflege, Saarbrücken
,
M. Knoll
1   HTW des Saarlandes, Fakultät für Sozialwissenschaften, Dept. Gesundheit und Pflege, Saarbrücken
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Publication History

Publication Date:
27 July 2011 (online)

Zusammenfassung

Einleitung:

Diese Untersuchung beschäftigt sich mit der Ernährung von Jugendlichen in Schulen. Ziel der Studie ist es, die Umsetzung der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) entwickelten „Qualitätsstandards für die Schulverpflegung“ [1], welche die saarländische Landesregierung für die Schulspeisung zugrunde legt, im saarländischen Landkreis St. Wendel stichprobenartig zu überprüfen.

Methodik:

Um einen Soll-Ist-Vergleich zu ermöglichen, werden Speisepläne über 4 Wochen von n25%-Stichprobe=5 mittels geschichteter Zufallsstichprobe ausgewählten Schulen (ngesamt=23)auf Einhaltung der vorgegebenen Qualitätskriterien überprüft und ausgewertet. Zudem werden alle Catering-Anbieter des Landkreises (nCaterer=5) schriftlich befragt bezüglich Angaben zum Unternehmen, zur Art der Verpflegung, zur Speiseplangestaltung sowie zu allgemeinen Angaben.

Ergebnisse:

Die Analyse der Speisepläne ermöglicht eine Beurteilung der ernährungsphysiologischen Qualität der Speisen, die Befragung der Caterer liefert Hintergründe zur Speiseplangestaltung. Die Studie zeigt auf, dass keiner der untersuchten Menüpläne den Vorgaben der DGE entspricht.

Schlussfolgerung:

Die Analyse der durch Randomisierung generierten 25%-igen Stichprobe im ausgewählten Landkreis St. Wendel, Saarland, zeigt, dass die Soll-Vorgaben der DGE nur zu einem geringen Teil umgesetzt werden. Analog zum Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) [9] macht auch diese Erhebung offensichtlich, dass die Schulverpflegung in der untersuchten Stichprobe von den Ernährungsempfehlungen der DGE deutlich abweicht. Es besteht Handlungsbedarf.

Abstract

Introduction:

This study focuses on the nutrition of young people in schools. The Saarland state government mandates the implementation of the “quality standards for school meals” [1], developed by the Germany Society of Nutrition (Deutschen Gesellschaft für Ernährung, DGE) in schools offering school meals. This research evaluates the state of implementation.

Methods:

4-week menu plans were evaluated using a stratified random sample of selected schools (n25%-sample=5, ntotal=23). In addition, all catering services of the district (ncaterer=5) were interviewed by written survey focused on any information on the company, the type of food, the menu design as well as general information.

Results:

None of the analysed menu plans met the DGE standard. The analysis of the menu plans allows for an assessment of the nutritional quality of food. Interviews with caterers provide background information on menu design.

Discussion:

The analysis of a randomised 25%-sample shows that the target specifications of the DGE are only implemented by a small number of schools in the exemplary selected district of St. Wendel, Germany. As the German Child and Youth Health Survey (KiGGS) [9], also this evaluation shows that the quality of school meals deviates significantly from the recommendations of the DGE. There is a clear need for action.