ergopraxis 2011; 4(5): 13
DOI: 10.1055/s-0031-1279809
wissenschaft

Multiple Sklerose – Fatigue, Angst und Depression haben kognitive Auswirkungen

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Publication Date:
06 May 2011 (online)

 

Fatigue, oder auch Erschöpfung, macht in Kombination mit Angst und Depression einen beträchtlichen Teil der kognitiven Einschränkungen von Menschen mit einer Multiplen Sklerose aus („Fatigue”). Dieses Ergebnis brachte die Studie der Psychologin Yvonne Bol vom Department of Medical Psychology and Psychiatry und ihren Kollegen von der Schule für Seelische Gesundheit und Neurowissenschaften in Maastricht, Niederlande.

Die Forscher untersuchten 80 Patienten mit Multipler Sklerose. Zunächst bestimmten sie das Erschöpfungssyndrom, die Depression, kognitive Beschwerden und die kognitive Performanz mit diversen Assessments wie dem Wiener Daueraufmerksamkeitstest. Anschließend durchlief jeder Teilnehmer in einem Zeitraum von 120 Minuten eine festgelegte Reihenfolge an psychometrischen Tests. Dabei zeigte sich, dass Fatigue zusammen mit Angstsymptomen und Depressionen erheblich an den kognitiven Veränderungen der Betroffenen beteiligt waren. Wohingegen ausschließlich physische oder auch psychische Erschöpfung kaum Auswirkungen auf die kognitive Performanz hinsichtlich geistiger Schnelligkeit, Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Exekutivfunktionen hatte.

Um die therapeutischen Interventionen für Menschen mit kognitiven Einschränkungen zu verbessern, sollte man zusätzlich zu den neuropsychologischen Assessments Instrumente einsetzen, welche die Bereiche „Angst”, „Depression” und „Fatigue” erfassen. Laut Forschern sei dies nötig, um das genaue Ausmaß der kognitiven Beeinträchtigung bei Multipler Sklerose feststellen zu können.

dawo

Clin Rehabil 2010; 24: 854–862

FATIGUE – Bei chronischen Erkrankungen

Beim Fatigue-Syndrom, ErschöpfungsSyndrom oder auch kurz Fatigue (franz.: Müdigkeit, Erschöpfung) handelt es sich um ein Symptom, das verschiedene chronische Erkrankungen begleitet. Diese allgemeine Erschöpfungssymptomatik kann aber auch die Folge schwerer chronischer Krankheiten wie Rheuma, Multiple Sklerose, AIDS oder Morbus Crohn sein.

Das Chronische Erschöpfungssyndrom oder Chronic Fatigue Syndrome (CFS) hingegen weist einen ähnlichen Beschwerdekomplex mit Schlafstörungen, Spannungskopfschmerzen und der Unfähigkeit zu entspannen auf, gilt jedoch als eigenständiges Krankheitsbild.

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