Aktuelle Neurologie 2011; 38 - A34
DOI: 10.1055/s-0031-1276543

Botulinumtoxin-A in der Ästhetik

B. Sommer 1
  • 1Frankfurt/M.

Vor mehr als 20 Jahren erschienen die ersten Publikationen über BoNT-A in der Ästhetik, mittlerweile sind in Deutschland 3 Präparate zur Behandlung der Glabellafalten (Zornesfalte) zugelassen; in der Reihe der Zulassung und jeweils identisch: Vistabel®/Botox®, Azzalure®/Dysport® und Bocouture®/Xeomin®. Derzeit laufen Zulassungsstudien für den Einsatz zur Behandlung anderer Regionen im Geschtsbereich.

In der Statistik der Amerikanischen Gesellschaften für Plastische Chirurgie bleibt die Injektion von Botulinumtoxin-A zu ästhetischen Zwecken mit geschätzten 2,5 Millionen Behandlungen der am häufigsten durchgeführte ästhetische Eingriff. Mitauslösend für die steigende Akzeptanz und Beliebtheit der Methode ist neben der Zulassung in diesem Bereich eine Evolution der Behandlungsstrategie:

Stand Botulinumtoxin früher für Mimikstarre und frozen look, kann heute durch Einsatz niedrigerer, individuell angepasster Dosen sowie einer ausbalancierten Behandlung des ganzen Gesichts ein harmonisches, natürlich entspanntes Aussehen erreicht werden.

Nachdem anfangs nur Mimikfalten im oberen Gesichtsdrittel regelmäßig behandelt wurden, gehören, entsprechende Erfahrung des Behandlers vorausgesetzt inzwischen auch die Behandlung perioraler Falten, Relaxierung des M. depressor anguli oris und Behandlung prominenter Platysmastränge zum Routine Einsatzgebiet in der Ästhetik (Stichwort „Panfacial Botox“). Botulinumtoxin-Injektionen bilden den „Grundbaustein“ der minimal-invasiven ästhetischen Verfahren, meist werden diese aber mit anderen Verfahren, z.B. andern Unterspritzungsmaterialien oder Laser kombiniert.

Die Rate der Nebenwirkungen ist im ästhetischen Bereich mit durchschnittlich unter 1% extrem gering und beschränkt sich auf vorübergehende leichte bis allenfalls mäßige, in jedem Fall aber vorübergehende Reaktionen. Dabei wird zunehmend deutlich, dass die Erfahrung und Sicherheit des Behandlers entscheidend die Rate eventueller unerwünschter Effekte beeinflusst.

Diese Beobachtung bestätigt den Ansatz der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Botulinumtoxin Therapie DGBT, die sich mit einem Schwerpunkt um die fundierte Ausbildung anhand eines standardisierten Kurs-Curriculums für dieses am häufigsten durchgeführt ästhetische Verfahren einsetzt.