Einleitung/Fragestellung:
Die ösophageale Manometrie stellt den Referenzstandard zur Differenzierung obstruktiver
und zentraler Hypopnoen dar. Da es sich um eine invasive Methode handelt, ist die
Anwendung in der klinischen Routine gelegentlich schwierig. Daher evaluierten wir
einen neuen standardisierten Algorithmus zur nicht-invasiven Hypopnoe-Differenzierung
basierend auf PSG-Parametern.
Patienten/Methodik:
An 41 Patienten wurde eine Standard-PSG mit ösophagealer Manometrie durchgeführt.
Die Hypopnoen wurden anhand des nasalen Atemflusses bestimmt. Unabhängige Auswerter
differenzierten obstruktive und zentrale Hypopnoen, entweder anhand des Ösophagusdrucks
(ÖD) oder gemäß eines neuen PSG-basierten Differenzierungsalgorithmus (PBD), welcher
Flattening, Verlauf der Flusskurve, paradoxe bzw. parallele Effortbewegungen, Arousalposition
in Bezug zur Hypopnoe und assoziiertes Schlafstadium (REM/NREM) berücksichtigen.
Ergebnisse:
Insgesamt traten 2117 Hypopnoen auf. Mittels PBD konnten 1970 Hypopnoen (93%) als
entweder obstruktiv oder zentral differenziert werden. Aufgrund unzureichender Signalqualität
war der ÖD für die Differenzierung von nur 1346 (64%) dieser Ereignisse geeignet.
Hypopnoen, welche mit beiden Methoden differenziert (1301) werden konnten, wurden
ausgewertet, um die Effizienz des PBD im Vergleich zur ÖD-Referenzmethode zu bestimmen.
89% (484/546) der zentralen und 63% (476/755) der obstruktiven Hypopnoen wurden korrekt
differenziert, resultierend in einer Gesamtgenauigkeit von 74%.
Diskussion:
Die Differenzierung von Hypopnoen anhand ÖD scheitert häufig bei schlechter Signalqualität.
Der neu entwickelte und auf PSG-Parametern basierte Bewertungsalgorithmus ermöglicht
die Differenzierung einer größeren Zahl von Hypopnoen. Er ist in der Lage, zentrale
Ereignisse mit hoher Sensitivität zu detektieren, muss allerdings noch hinsichtlich
der genaueren Erkennung obstruktiver Ereignisse optimiert werden.