Endoskopie heute 2011; 24 - FV43
DOI: 10.1055/s-0030-1271291

Vibration Response Imaging (VRI) – eine neue Methode zur Erfolgsontrolle interventioneller Bronchoskopie: Eine multizentrische Studie zur Validierung

HD Becker 1
  • 1Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Interdisziplinäre Bronchoskopie, Heidelberg, Germany

Hintergrund: Die interventionelle Bronchoskopie erlangt zunehmende Bedeutung zur Behandlung zentraler Atemwegsstenosen. Das Ergebnis kann jedoch häufig nicht objektiviert werden.

Ziel: Wir verglichen die Ergebnisse einer internationalen multizentrischen Studie mit einer Pilotstudie, in der wir eine neue, nicht invasive Technologie zur Registrierung von Atmungsgeräuschen, Vibration Response Imaging (VRI), zur Objektivierung und Quantifizierung der bronchoskopischen Therapie zentraler Atemwegsstenosen untersuchten.

Methode: Aufzeichnungen von 86 Patienten mit Verdacht auf eine zentrale Atemwegsstenose wurden von zwei geblindeten Untersuchern ausgewertet. Qualitative und quantitative, statische und dynamische Bilder wurden dokumentiert, um normale und pathologische Befunde zu klassifizieren, Stenosen zu lokalisieren und Änderungen nach Interventionen festzustellen. Bilder von 94 Prozeduren wurden vor und nach Intervention verglichen. VRI wurde mit Standards: Auskultation, Dyspnoe Score, Lungenfunktion, Thoraxbild und Computertomogramm sowie Bronchoskopie als Goldstandard verglichen und die Resultate mit der Pilotstudie verglichen.

Ergebnisse: Mittels VRI konnten Stenosen in 71% korrekt lokalisiert werden; bei bronchialen Stenosen in 82%. In 88% konnte der Effekt der Intervention objektiviert werden, verglichen mit 54% für Auskultation, 84% Dyspnoe Score, 65% Lungenfunktion und 50% Thoraxröntgen/CT. Die Resultate entsprachen denen der Pilotstudie.

Folgerung: VRI war in der Lage, die Lokalisation von zentralen Atemwegsstenosen zu identifizieren und war insbesondere in der Objektivierung des Effekts nach bronchoskopischen Interventionen den herkömmlichen Methoden deutlich überlegen. Damit wurden die Ergebnisse der Pilotstudie bestätigt. VRI könnte in Zukunft komplementär eingesetzt werden oder diese ersetzen, wenn sie zum Zeitpunkt der Intervention nicht zur Verfügung stehen, oder wegen des ernsten Zustands der Patienten nicht eingesetzt werden können.