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DOI: 10.1055/s-0030-1271285
Vakuumtherapie bei umschriebener Magenwandnekrose nach Ösophagusresektion
Einleitung: Seit etwa 9 Jahren ist die Vakuumtherapie Bestandteil in der Therapie der Insuffizienz nach Rektumresektionen. In den letzten Jahren wurde wiederholt über den erfolgreichen Einsatz im Thorax berichtet. Wir berichten über eine erfolgreiche Therapie bei umschriebener Nekrose des Magenschlauches nach Ösophagusresektion.
Falldarstellung: Ein 40-jähriger Patient wurde in unserem Klinikum wegen eines akuten Hinterwandinfarktes aufgenommen und notfallmäßig mit drei Koronarstents versorgt. Es bestand weiterhin ein Nikotinabusus sowie ein zurückliegender Alkoholabusus. Kurz zuvor erfolgte auswärts die Diagnosestellung eines Ösophaguskarzinoms. Nach Vervollständigung des Stagings führten wir 6 Wochen später unter laufender ASS-Medikation die Ösophagusresektion und eine Anastomosierung mittels Magenhochzug durch.
Eine Gastroskopie am 5. p.o. Tag zeigte eine minorseitige Ischämie der Magenmukosa sowie nach weiterem Anstieg der Entzündungsparameter 7 Tage später eine Nekrose der Magenwand minorseitig von 5cm Länge aboral der Anastomose beginnend sowie eine Abszesshöhle. Es erfolgte die Stentapplikation sowie eine zusätzliche interventionelle Drainageeinlage und nachfolgende Übernahme auf die Normalstation. Nach 14 Tagen dislozierte der Stent in die Höhle und musste entfernt werden. Gleichzeitig starteten wir die interne Saugbehandlung unter Einlage eines an eine Magensonde genähten Schwammes und führten unter endoskopischer Sicht eine Lagekorrektur der Thoraxdrainage durch. Die Schwammwechsel erfolgten alle 2–3 Tage über einen Overtube, die Höhle und der Wanddefekt verkleinerten sich kontinuierlich. Nach 18 Tagen erfolgte bei sauberen Wundverhältnissen und kleiner Resthöhle die erneute Einlage eines Stentes. Dieser wurde nach 5 Wochen planmäßig entfernt. Die Passage war ungehindert, eine klinisch nicht relevante minutiöse Fistel sistierte in den Folgetagen und der Patient wurde 10 Tage später entlassen.
Diskussion: Durch die Verzahnung verschiedener interventioneller Verfahren, insbesondere hier der Saugbehandlung, gelang bei einem Hochrisikopatienten die Defektheilung nach Magenwandnekrose.