Endoskopie heute 2011; 24 - P14
DOI: 10.1055/s-0030-1271235

Erfahrungen mit dem Hook-Knife in der Therapie des Buried-Bumper und Zenker-Divertikels

J Kerker 1, A Schäfer 1, A Völker 1, B Stern 1, T Budde 1
  • 1Alfried Krupp Krankenhaus, Innere Medizin I, Essen, Germany

Einleitung: Mit Einführung der Endoskopischen Submucosadissektion (ESD) hat sich das interventionelle endoskopische Instrumentarium mit speziellen Messern zur endoskopischen Therapie erweitert. Diese Instrumente haben auch Einsatzmöglichkeiten außerhalb der ESD. Erste Berichte zeigen die Anwendbarkeit des Hook-Knifes zur endoskopischen Therapie des Zenker-Divertikels. Wir berichten über den Einsatz des Hook-Knifes zur Therapie einer eingewachsenen PEG-Halteplatte (Buried-Bumper) sowie unsere ersten Erfahrungen zur endoskopischen Therapie von Zenker-Divertikeln.

Methodik:

Buried-Bumper: Ein 79-jährige Patientin stellte sich mit abdominellen Schmerzen nach Anlage einer PEG-Sonde vor 6 Jahren vor. Im Rahmen der Endoskopie zeigte sich eine vollständig von Schleimhaut überzogene, eingewachsene Halteplatte. Eine Sondierung der PEG mit einem Führungsdraht war noch möglich, hiernach erfolgte die endoskopische Inzision der Schleimhaut mit sternförmiger Präparation bis auf die Halteplatte, Mobilisation und anschließende endoskopische Entfernung der Haltepatte.

Zenker-Divertikel: 4 Patienten wurden endoskopisch mit dem Hook-Knife behandelt. Bei allen Patienten erfolgte die Anlage einer Magensonde zur sicheren Darstellung des wahren Lumens. Anschließend wurde eine 2mm lange ESD-Kappe (D-201–12402 Firma Olympus) auf dem Endoskop (GIFQ 160/H 180, Firma Olympus) angebracht. Mithilfe der Kappe kann der Muskelsteg des Zenker-Divertikels gut eingestellt werden. Danach wird der Steg mit dem Hook-Knife von proximal fraktioniert eingeschnitten, wobei nach Einschnitt der Mukosa eine selektive Durchtrennung der Muselfasern unter Sicht erfolgt. (Stromapplikation: Erbe ICC 200, Endocut Effekt 3, 120W).

Ergebnisse:

Zu (1): Der weitere Verlauf des Patienten gestaltete sich problemlos, nach Neuanlage der PEG war der Kostaufbau am gleichen Tag möglich.

Zu (2): Es traten weder Perforationen noch Nachblutungen nach Mukomyotomie des Divertikelstegs auf. Der Kostaufbau erfolgte bereits am Folgetag problemlos, drei von vier Patienten zeigten eine wesentliche Besserung der Dysphagie, ein Patient wurde nach 8 Wochen erneut endoskopisch behandelt.

Diskussion: Die für die ESD entwickelten Instrumente können auch bei anderen Indikationen genutzt werden. Wir berichten erstmals über die erfolgreiche Therapie einer eingewachsenen PEG-Halteplatte mit dem Hook-Knife. Auch beim Zenker-Divertikel scheint mit dem Hook-Knife insbesondere durch die gute Schnittkontrolle eine sichere und erfolgreiche endoskopische Therapie möglich. Die Anwendung des Hook-Knifes scheint daher eine Alternative zu anderen Instrumenten (APC, Nadelmesser) bei der endoskopischen Therapie des Zenker-Divertikels zu sein.