Aktuelle Rheumatologie 2011; 36(1): 42-46
DOI: 10.1055/s-0030-1270484
Übersichtsarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nicht medikamentöse Therapien beim CRPS

Non-Drug Therapies for CRPSH. H. Krämer1 , C. Tanislav1 , F. Birklein2
  • 1University Giessen, Department of Neurology, Giessen
  • 2University Medical Center, Neurology, Mainz
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. Januar 2011 (online)

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Zusammenfassung

Nicht medikamentöse Therapien sind beim CRPS mindestens ebenso wichtig wie die medikamentösen und interventionellen Therapiemöglichkeiten. Zu den nicht medikamentösen Therapien zählen die klassische Physiotherapie, Ergotherapie, Physiotherapie mit verhaltenstherapeutischen Elementen (Spiegeltherapie, ,Motor Imagery‘, ,Graded exposure‘), psychotherapeutische Verfahren, Lokaltherapien und die Neurostimulation. Untersuchungen zur Wirksamkeit einer aktiven Therapieform wie beispielsweise klassischer Physiotherapie können nicht wie bei Pharmastudien ,verblindet‘ sein. Allerdings besteht die Möglichkeit auch nicht ,verblindete‘, kontrollierte Studien durchzuführen. Die Evidenz für die einzelnen Therapieformen ist noch nicht ausreichend. Allerdings führte die regelrechte Anwendung dieser nicht medikamentösen Therapien in kleineren kontrollierten Studien zu einer deutlichen Schmerzreduktion, Verbesserung des Outcomes sowie der funktionellen Einschränkungen bei CRPS Patienten. Dieser beschriebene Effekt steht den medikamentösen Therapien in nichts nach. Außerdem sind diese Therapien bei sachgerechter Durchführung nebenwirkungsarm. Dementsprechend sollten nicht medikamentöse Therapien ein intergraler Bestandteil der CRPS Therapie sein.

Abstract

State of the art CRPS therapy comprises medication, interventional therapies and non-pharmaceutical treatments like physiotherapy (PT), occupational therapy, PT with cognitive behavioural elements (mirror therapy, ‘motor imagery’, and ‘graded exposure’), psychotherapeutic methods, local therapies and neurostimulation. These treatments are mostly as successful as medical or interventional treatment. These effects have been demonstrated in small but randomised controlled studies. Adjuvant therapies were shown to reduce pain and the severity of dysfunction in CRPS. Therefore, these non-drug therapies should be an essential part of any multimodal CRPS treatment.

Literatur

Korrespondenzadresse

PD Dr. Heidrun H. Krämer

Universität Giessen

Abteilung für Neurologie

Am Steg 14

35385 Giessen

Telefon: +49/641/994 53 57

Fax: +49/641/994 54 49

eMail: Heidrun.Kraemer@neuro.med.uni-giessen.de