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DOI: 10.1055/s-0030-1270041
Sekundärglaukom nach Keratoplastik: Risikofaktoren, Management und Ergebnisse
Hintergrund: Das Sekundärglaukom nach perforierender Keratoplastik ist ein häufiger Grund für ein schlechtes funktionelles Outcome und für ein Transplantatversagen. In der retrospektiven Studie werden Risikofaktoren, Transplantatstatus und die Behandlungsmöglichkeit bei Patienten mit Sekundärglaukom nach perforierender Keratoplastik analysiert. Methoden: In der retrospektiven Analyse von 1848 perforierenden Keratoplastiken, die zwischen 2000 und 2005 durchgeführt wurden, wurden 160 Patienten (160 Augen) mit Sekundärglaukom nach perforierender Keratoplastik eingeschlossen. Die Untersuchung beinhaltete die präoperative Vorgeschichte der cornealen Erkrankung und eines vorbestehenden Glaukoms. Weiterhin wurde das Outcome einer antiglaukomatöse Therapie, das Transplantatversagen und die Endothelzellzahl analysiert. Ergebnisse: Die Inzidenz des Sekundärglaukom nach perforierender Keratoplastik lag bei 8,7% (160/1848). Die Hälfte der Patienten konnte medikamentös eingestellt werden (51%), während chirurgische Prozeduren (filtrierende Operationen und zyklodestruktive Verfahren) in 16,2% und 42,5% durchgeführt wurden. Ein klares Transplantatüberleben wurde in 94 Augen (58,8%) erreicht. Die Sehschärfe nach 12 Monaten konnte bei 73 Augen (46%) mit 0,16 oder besser ermittelt werden. Schlussfolgerungen: Vorsichtige und regelmäßige Kontrolle des Augendrucks sind während eines langen Beobachtungszeitraums bei Patienten nach perforierender Keratoplastik notwendig, sowie eine aggressive und zeitnahe Therapie einer Augendruckentgleisung. Aber auch eine optimale antiglaukomatöse Therapie kann in manchen Fällen trotz klarem Transplantat zu einem schlechtem Outcome führen. Während eine Transplantation normalerweise wiederholt werden kann, ist bei einer Sehnervenschädigung bei weit fortgeschrittenen Glaukom eine Visusrehabilitation nicht mehr möglich.