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DOI: 10.1055/s-0030-1270024
Vergleichende anatomische und funktionelle Glaukomdiagnostik zur operativen Indikationsstellung
Hintergrund: Zur Früherkennung und Verlaufskontrolle haben sich beim Glaukom funktionelle und anatomische Parameter bewährt. In dieser vergleichenden Untersuchung wurden gängige Parameter zur Glaukomdiagnostik bei der operativen Indikationsstellung überprüft. Patienten und Methoden: In einer retrospektiven Untersuchung wurden bei 37 Patienten (71 Augen) die funktionellen Ergebnisse aus der statischen Perimetrie (HFA-II, 24–2-Schwellentest) mit den anatomischen Parametern des Nervenfaserindex (GDxVCC) und der Nervenfaserschichtdicke (RNFL, Cirrus-OCT) verglichen. Außerdem wurde überprüft in welchen Fällen eine Operation notwendig wurde. Ergebnisse: Die Ergebnisse ergaben durchschnittliche Werte der mittleren Abweichung (MD) von -8,31±8,30 dB, von 43±26 NFI und von 68±14µm RNFL. Es gab eine signifikante (P<0,05) Korrelation zwischen MD und NFI (r=-0,49), MD und RNFL (r=0,54) sowie NFI und RNFL (r=-0,47). Bei den 38 operierten Augen wurde mittels Zyklophotokoagulation (n=21) oder einer fistulierenden gedeckten Sklerotomie (n=17) behandelt. Bei allen operierten Augen lag bereits ein Gesichtsfelddefekt vor, wobei sich dieser bei 70% auch anatomisch in pathologisch veränderten NFI und RNFL nachweisen lies. Schlussfolgerung: Es konnte eine signifikante Korrelation zwischen funktionellen und anatomischen Parametern zur Glaukomdiagnostik festgestellt werden. Zur Beurteilung einer Progression und Entscheidung über eine operative Intervention war die Gesichtsfelduntersuchung ausschlaggebend. Zur Unterscheidung von Grenzfällen und im Frühstadium war eine anatomische Beurteilung des Nervenfaserindex oder der Nervenfaserschichtdicke besonders hilfreich.