Klin Monbl Augenheilkd 2010; 227 - D35
DOI: 10.1055/s-0030-1267589

Fallvorstellung – einer Patientin mit endokriner Orbitopathie

L Marquardt 1, T Bredehorn-Mayr 1, A Spens 1, A Sandner 1, S Kößling 1, GIW Duncker 1
  • 1Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde Halle/Saale

Hintergrund: Im Universitätsklinikum der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg findet einmal monatlich eine interdisziplinäre Orbitasprechstunde statt. Methoden: Vorstellen möchten wir einen besonders schweren Fall einer Endokrinen Orbitopathie. Aufgrund einer akuten Visusverschlechterung mit Gesichtsfeldausfall erfolgte eine notfallmäßige beidseitige Zweiwanddekompression. Nach operativer Sanierung der Schilddrüse und stabilem Befund erfolgte schrittweise die funktionelle und kosmetische Rehabilitation: eine Tutopatch-Sehneverlängerung des M. rect. medialis zur Korrektur des Innenschielens sowie eine beidseitige vertikale Augenmuskeloperation. Der Effekt einer demnächst geplanten Lidoperation zur Korrektur der Oberlidretraktion wird derzeit mit Botulinum-Toxin-Injektionen erreicht. Bis dieser Eingriff erfolgen kann, sollte noch ein Rückgang der Lidödeme durch Lymphdrainage erreicht werden. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Eine komplizierte Endokrine Orbitopathie sollte in einem dafür spezialisierten, interdisziplinär arbeitenden Zentrum behandelt werden.